09. Mai 2014 | NEWS

Entführung in Nigeria: Rettet die Mädchen!

SOS-Kinderdörfer unterstützen #bringbackourgirls-Appell

Entsetzen und Empörung weltweit: Die Islamistengruppe Boko Haram hat in Nigeria über 200 Schulmädchen entführt, um sie zu versklaven. Die SOS-Kinderdörfer appellieren an die Staatengemeinschaft alles zu unternehmen, damit die verschleppten Mädchen wieder freikommen. Der Einsatz für Mädchenrechte und Mädchenbildung ist ein Schwerpunkt der SOS-Arbeit in Nigeria.


Weltweite Solidarität: Die SOS-Kinderdörfer, hier  SOS-Jugendliche und Kinderdorf-Mütter in Südafrika, unterstützen den #bringbackourgirls-Aufruf!

 "Die Entführung der nigerianischen Mädchen ist ein unglaublich brutaler Akt gegen Kinder und die Menschlichkeit selbst", erklärt SOS-Vorstand Dr. Wilfried Vyslozil. "Die SOS-Kinderdörfer weltweit fordern Boko Haram auf, die Mädchen sofort freizugeben. Und wir appellieren an die Bundesregierung und alle Regierungen weltweit, sich für die Mädchen einzusetzen."

Demonstrationen in Nigeria und weltweite Unterstützung für Online-Petition

In vielen Städten Nigerias gehen aufgebrachte Demonstranten auf die Straße und dringen auf die Befreiung der Schülerinnen. Eine Online-Petition, die Regierungschefs zum sofortigen Handeln auffordert, hat weltweit bereits über 800.000 Unterstützer gefunden: www.change.org/saveourgirls. Initiiert wurde die Petition von einer in Bonn lebenden nigerianischen Studentin. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen die weltweite #bringbackourgirls-Kampagne.

Boko Haram verteufelt Bildung für Mädchen

Vor drei Wochen hatte die Islamistengruppe Boko Haram über 200 Mädchen aus einer Schule in Chibok entführt, einem Ort im Norden Nigerias. Von den verschleppten Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren fehlt weiter jede Spur. Am Montag bekannte sich nun Boko Haram in einem Video zu der Entführung. Der Islamisten-Chef kündigte an, die Mädchen als Sklavinnen zu verkaufen. Es wird vermutet, dass sie bereits außer Landes in den Tschad oder nach Kamerun gebracht wurden. Die USA sowie Großbritannien haben Nigeria Unterstützung bei der Suche nach den Mädchen angeboten.

Erneute Entführung und Massaker

Unterdessen hat Boko Haram erneut zugeschlagen: Nach jüngsten Medienberichten haben die Islamisten weitere acht Schülerinnen im Norden Nigerias entführt und hunderte Bewohner eines Dorfs an der Grenze zu Kamerun massakriert.


Recht auf Bildung! Mädchen in der SOS-Schule in Lagos, Nigeria - Foto: P.Wittmann

Seit fünf Jahren führt Boko Haram im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias einen grausamen Terror-Krieg. Neben Anschlägen gegen Armee und Polizei greifen sie auch Kirchen und Schulen an. Boko Haram lehnt insbesondere Bildung für Mädchen ab. Übersetzt bedeutet der Name "Boko Haram" etwa "Westliche Bildung ist Sünde".

SOS für Mädchenrechte in Nigeria

In Nigeria gibt es vier SOS-Kinderdörfer. Als Zusatzeinrichtungen betreiben die SOS-Kinderdörfer unter anderem vier SOS-Schulen und ein SOS-Berufsbildungszentrum sowie acht Familienhilfe-Projekte. Die SOS-Kinderdörfer in Nigeria setzen sich insbesondere für Bildung für Mädchen und Frauen ein. "Wenn Mädchen der Zugang zu Bildung versagt wird, dann werden auch ihre Familien, Gemeinden und Heimatländer in ihrer humanen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung gehemmt", erklärt Erhumwunse A. Eghosa, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Nigeria. "Die Investitionen in Mädchenbildung müssen deutlich verstärkt werden und wir müssen gemeinsam gegen jede Form der Verletzung der Rechte von Mädchen kämpfen."

Fotostrecke: #bringbackourgirls

SOS-Jugendliche und -Mitarbeiter aus aller Welt unterstützen die #bringbackourgirls-Kampagne:

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