30. August 2024 | NEWS

Überschwemmungen und Bürgerkrieg: Leben der Kinder im Sudan doppelt bedroht

SOS-Kinderdörfer leisten humanitäre Hilfe

Darfur - Schwere Überschwemmungen im Sudan haben die ohnehin katastrophale Situation für Kinder nach 500 Tagen Bürgerkrieg weiter verschlimmert. Nach Angaben der SOS-Kinderdörfer weltweit sind etwa 317.000 Menschen von dem Hochwasser betroffen, 118.000 sind obdachlos geworden. "Fast die Hälfte davon sind Kinder. Ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit ist doppelt bedroht", sagt Limia Ahmed, stellvertretende Leiterin der SOS-Kinderdörfer im Sudan. Tagelang war es zu starken Unwettern und schließlich zum Bruch eines Staudammes gekommen.

Immer wieder kommt es im Sudan zu schweren Überschwemmungen wie hier 2020. Jetzt, inmitten des Bürgerkriegs, trifft das Hochwasser die Menschen besonders hart. / Foto: SOS-Kinderdörfer Sudan

Zerstörte Straßen erschweren lebensnotwendige Hilfe

In Kriegszeiten humanitäre Hilfe zu leisten, sei sehr komplex und eine große Herausforderung. Jetzt sei dies noch schwieriger geworden "Aufgrund zerstörter Straßen sind viele Gemeinden kaum noch zu erreichen – dabei ist Hilfe für viele Kinder überlebenswichtig. Sie sind dringend auf Nahrungsmittel angewiesen und es ist zu befürchten, dass Unterernährung und Hunger weiter zunehmen werden", sagt Ahmed. Zu den von der Überschwemmung betroffenen Regionen gehört auch Nord-Dafur, wo in einem Lager Anfang August bereits eine Hungersnot diagnostiziert wurde – weltweit zum ersten Mal seit sieben Jahren.

SOS-Kinderdörfer leisten Nothilfe

Auch mehrere Geflüchtetenlager seien von den Überschwemmungen betroffen. Die SOS-Kinderdörfer leisten hier Nothilfe, unter anderem unterstützen sie mit Wasser und Hygieneartikeln, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen. Ahmed sagt: "Es ist bereits zu Cholera-Ausbrüchen gekommen, die Zahl der Betroffenen steigt stetig an." Je weiter sich die Krankheit ausbreite, desto schwieriger werde es, die Menschen zu versorgen. Auch die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sei in Gefahr.
Ahmed fürchtet um die Zukunft ihres Landes. Sie sagt: "Meine größte Sorge ist, dass sich die humanitäre Krise weiter verschärft. Je länger sie anhält, desto schwieriger wird es für die Kinder, sich physisch und psychisch zu erholen und diese schlimmen Zeiten irgendwann zu überwinden."

 

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