Trotz der vereinbarten Feuerpause flammen im Sudan weiter Gefechte auf. Bevor die Gewalt erneut eskalierte, konnten alle Familien des SOS-Kinderdorfs Khartum aus der umkämpften Stadt in Sicherheit gebracht werden.
Die Kämpfe im Sudan brachen am 15. April aus, als der Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskalierte. Die Hauptstadt Khartum mit ihren rund fünf Millionen wurde zum Kriegsgebiet. Wer nicht flüchten konnte, lebt in ständiger Angst. Die Menschen kämpfen ums Überleben, während Nahrungsmittel und Wasser knapp oder unbezahlbar werden. Nach UN-Angaben sind 25 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über eine Million sind vor den Kämpfen auf der Flucht, die meisten von ihnen innerhalb des Landes.
Evakuierung des SOS-Kinderdorfs
Auch die Familien im SOS-Kinderdorf Khartum befanden sich in großer Gefahr. Die unmittelbare Nachbarschaft wurde durch Luftschläge getroffen, die einer Basis der Paramilitärs galten. Das SOS-Kinderdorf musste daher bereits Mitte April umgehend evakuiert werden. Kinder und Mitarbeitende wurden zunächst in Wohnungen in anderen Stadtvierteln untergebracht. Von dort wurden die SOS-Kinderdorf-Familien dann nach und nach aus der Stadt geholt, wenn es die Sicherheitslage zuließ. Doch auch der Bus des SOS-Kinderdorfs wurde vor einer Jugendeinrichtung beschossen. Einer der Jugendlichen wurde dabei durch Glassplitter leicht verletzt.
Kinder erhalten psychologische Unterstützung
Am vergangenen Wochenende ist es nun endlich gelungen, alle Familien des SOS-Kinderdorfs aus der Stadt zu bringen. Sie sind nun in Sicherheit und versorgt. Kinder wie auch Mitarbeitende werden durch Online-Angebote psychologisch unterstützt. "Ihre Erlebnisse der vergangenen Wochen können psychische Traumata, Angststörungen oder Depressionen auslösen", sagt Orso Muneghina, Leiter der globalen Expert:innen-Gruppe für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung bei den SOS-Kinderdörfern.
Nothilfe mit Hilfsgütern und Geld per Mobile Banking
Trotz der Gefahr leisten Mitarbeitende der SOS-Kinderdörfer im Sudan Nothilfe und verteilen Hilfsgüter. Sie konnten alle Familien erreichen, die bereits vor Ausbruch der Kämpfe durch die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer in Khartum unterstützt wurden. 137 Familien mit 657 Kindern wurden so mit Lebensmitteln und durch Geldüberweisungen per Mobile Banking unterstützt, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen.
Sudan: Spenden Sie jetzt
Die Kinder und Familien im Krisenland Sudan brauchen dringend Hilfe: Bitte spenden Sie jetzt!