02. März 2022 | NEWS

Kinder in der Ukraine in immer größerer Gefahr

SOS-Kinderdörfer: "Rechte der Kinder sind nicht verhandelbar!"

Ukrainische Kinder an der Grenze auf dem Weg nach Polen. Foto: SOS-Kinderdörfer Polen

Mit zunehmender Eskalation der Kampfhandlungen in der Ukraine geraten die 7,5 Millionen Kinder des Landes in immer größere Gefahr.

"Wir fordern ein sofortiges Ende der Invasion und jeglicher Kampfhandlungen. Und wir fordern alle Parteien auf, umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um die Fürsorge und die Betreuung der Kinder sicherzustellen, wie es die Kinderrechtskonvention vorsieht", sagt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Kinder brauchen besonderen Schutz

Bereits jetzt sind Kinder getötet worden, ein Großteil ist traumatisiert. Einige Eltern stehen an vorderster Front; andere sehen keine Wahl, als mit ihren Kindern aus dem Land zu fliehen oder sogar ihre Kinder allein auf den lebensgefährlichen Weg zu schicken. "Kinder haben das Recht, vor Krieg geschützt zu werden. Sie haben das Recht auf Unversehrtheit und das Recht auf umfassenden Schutz. Diese Rechte sind nicht verhandelbar!", sagt Idriss.

Besonders besorgt ist die Hilfsorganisation um die 160.000 Kinder in der Ukraine, die ohne Eltern aufwachsen und in Pflegefamilien oder Heimen leben. Idriss sagt: "Viele von ihnen sind aktuell völlig auf sich gestellt und brauchen dringend Hilfe." Und mit jedem Tag Krieg wachse die Gefahr, dass weitere Kinder ihre Eltern verlieren – in einer Situation, in der ihre Welt zusammenbricht und sie besonders auf Trost und Fürsorge angewiesen sind.

Humanitäre Hilfe gestartet

Die SOS-Kinderdörfer haben unter schwierigsten Bedingungen ein Nothilfeprogramm in der Ukraine gestartet, das mindestens 15.000 Menschen zugutekommen soll und insbesondere elternlose Kinder, Pflegefamilien und Familien auf der Flucht unterstützt. Auch in den Nachbarländern, darunter Polen und Rumänien, ist die Hilfsorganisation vor Ort und nimmt Familien und Kinder auf, die aus der Ukraine geflohen sind, und leistet Traumahilfe. Kinder, die ihre Eltern auf der Flucht verloren haben, werden unterstützt, ihre Familien wieder zu finden.

SOS-Kinderdörfer helfen

Die SOS-Kinderdörfer wurden gegründet, um Kindern zu helfen, die während des Zweiten Weltkriegs in Europa alles verloren haben. Sie bieten nicht nur Unterkunft und Nahrung, sondern unterstützen Kinder durch verlässliche menschliche Beziehungen. Über 70 Jahre Erfahrungen in der ganzen Welt zeigen immer wieder, wie wichtig es für Kinder ist, starke Bindungen zu Familie und Gemeinschaft zu haben, um die schrecklichsten Situationen zu überstehen.

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