70 Jahre, 70 Geschichten

Von 1949 bis heute: Hier stellen wir Ihnen Menschen hinter der weltweiten Arbeit der SOS-Kinderdörfer vor

Die SOS-Kinderdörfer feiern ihren 70. Geburtstag: 1949 legte Hermann Gmeiner den Grundstein für das erste SOS-Kinderdorf im österreichischen Imst. Dank der Unterstützung von Menschen wie IHNEN sind wir heute weltweit aktiv, um Kindern in Not ein Zuhause und eine Zukunft zu geben. Unsere Fotostrecke erzählt 70 Geschichten, die von unseren Anfängen ins Jetzt führen, von Österreich nach Syrien, Kolumbien, Kenia oder Bangladesch. Jeden Monat stellen wir Ihnen hier weitere Gesichter vor: Kinder, Mütter, Lehrer, Sozialarbeiter und Psychologen. Gehen Sie mit uns auf eine Reise durch die SOS-Welt!

Syrien: Im Kinderdorf angekommen Julia (10) lebt im neuen SOS-Kinderdorf Saboura bei Damaskus. Ihre Eltern sind arm und krank und schafften es nicht, Julia und ihre Geschwister zu versorgen. So musste sich das Mädchen um alle kümmern - eine viel zu große Last für das Kind. "Für mich war das Leben immer düster und traurig, und ich rannte oft zum Tagträumen davon", erzählt Julia. Anfang 2018 fanden sie und ihre Geschwister dann im SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. "Ich habe entdeckt, dass Träume wahr werden können. Ich bin wirklich glücklich hier und habe nicht geweint, seit ich hierher gekommen bin", sagt Julia.

SOS-Mutter in Bethlehem

Eman Salah (49) arbeitet seit 15 Jahren als SOS-Mutter in Palästina. Nach ihrer Scheidung begann sie zunächst im SOS-Kinderdorf Bethlehem als freiwillige Helferin zu arbeiten. Nach drei Monaten wurde sie Betreuerin und absolvierte die Ausbildung zur SOS-Mutter. "Als ich dann meine SOS-Familie übernahm, stand ich vor vielen Herausforderungen", erzählt sie. "Aber mit Unterstützung des Teams und mit dem Willen, beständig an mir zu arbeiten, um besser für die Kinder da sein zu können, habe ich es geschafft.“ Als SOS-Mutter ist Eman eine Vorreiterin, da sie die erste ist, die mit ihren sieben Kindern aus dem Kinderdorf in ein Haus in der Nachbarschaft gezogen ist, um die Familie stärker in ihr Umfeld zu integrieren. Für Enan bedeutet das mehr Verantwortung, doch auch diese Herausforderung hat sie gemeistert. Über ihre Arbeit als SOS-Mutter sagt sie: "Ich bin glücklich." SOS Palästina

"Ich will Schreiner werden!"

Eric Gitonga (21) liebt die Arbeit mit Holz. Der junge Kenianer will Schreiner werden – und er weiß, dass er dafür nicht nur handwerkliches Talent, sondern auch eine gute Ausbildung braucht. Doch davon können viele junge Kenianer nur träumen. In dem ostafrikanischen Land hat fast jeder fünfte Jugendliche keinen Job, gleichzeitig fehlt es an qualifizierten Arbeitskräften. Für Eric, der bei seiner alleinerziehenden Mutter in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen ist, tat sich daher eine großartig Chance auf, als er einen Platz am SOS-Berufsbildungszentrum in Kenia bekam. Wer dort eine Ausbildung absolviert, hat beste Chancen, später eine gute Arbeit zu finden. Foto: Catherine Ochung

Geflüchtet aus Venezuela

An sein früheres Leben denkt Marcos gerne zurück. "Ich hatte viele Spielsachen und ich habe gerne ferngesehen", erzählt der Junge. Doch dann eskalierte die soziale Krise in seinem Heimatland Venezuela – und wie unzähligen Venezolaner flohen Marcos und seine Mutter Graciela vor der Not und dem Hunger. Sie leben nun im Nachbarland Kolumbien, wo sie mittellos gestrandet sind. Unterstützung erhalten sie von der Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer – und Marcos hat seinen Lebensmut nicht verloren: "Jetzt kann ich nicht mehr fernsehen, aber ich kann den Mond ansehen und den Himmel beobachten. Und ich helfe den anderen Kindern und mache ihnen Mut, damit sie nach vorne schauen." Sein Traum: "Ich möchte Lehrer werden – und später einmal nach Venezuela zurückkehren."
SOS Kolumbien

Hilfe zur Selbsthilfe für eine Mutter

Hanifa war noch ein Kind, als sie verheiratet wurde – wie so viele Mädchen in Bangladesch. Bereits als junge Frau hatte sie fünf Kinder. Ihr Mann war Tagelöhner, ohne Schulbildung, so wie Hanifa. Trotzdem schaffte es das Ehepaar mit Fleiß und harter Arbeit, alle ihre Kinder zur Schule zu schicken. Doch als Hanifas Mann an Asthma erkrankte, reichte das Geld nicht mehr. Abends mussten Hanifas Kinder hungrig zu Bett gehen - und der Schulabbruch drohte. Dann wurden SOS-Sozialarbeiter auf die prekäre Lage der Familie aufmerksam. Die SOS-Familienhilfe unterstützte Hanifa bei der Gründung eines Kleingewerbes, einem kleinen Kiosk, mit dem die Frau ihre Familie ernähren kann: Hilfe zur Selbsthilfe, die Hanifa neues Selbstbewusstsein und ihren Kindern eine Perspektive gibt.

Foto: SOS Bangladesch

SOS-Pionierin: Ein Leben für die Kinder

Maria Weber (1919 – 2011) war SOS-Pionierin der ersten Stunde: Als Spenderin unterstützte sie zunächst den Bau des weltweit ersten SOS-Kinderdorfs, das im österreichischen Imst ab 1949 entstand. Nach dessen Eröffnung am 15. April 1951 begann sie dort als erste SOS-Kinderdorf-Mutter - und fand so ihre Berufung. In Imst und danach im Kinderdorf Hinterbrühl hat sie 20 Mädchen und Jungen großgezogen, als Oma freute sie sich über die regelmäßigen Besucher ihrer mehr als 50 Enkel- und Urenkelkinder. "Du bist nicht Mutter auf Zeit. Du bist Mutter auf immer", lautete ihr Credo. Lebensfreude und Zufriedenheit, Nachsicht und Humor sowie tiefe Gläubigkeit zeichneten Maria Weber aus und waren die Basis für ein reiches und erfülltes Leben – ein Leben für die Kinder.

Der Vater der SOS-Kinderdörfer

Ein liebevolles Zuhause für elternlose und verlassene Kinder – dieser Vision verschrieb sich Hermann Gmeiner, der Vater der SOS-Kinderdörfer. Er stammte aus einer kinderreichen Vorarlberger Bauernfamilie und verlor in früher Jugend seine Mutter. Nach Kriegsende engagierte sich der Medizinstudent als Jugendbetreuer. Dabei erlebte er die Not der vielen Kriegswaisen und die Missstände in den überfüllten Heimen. 1949 gründete Hermann Gemeiner den SOS-Kinderdorf-Verein und sammelte Spenden, um Waisen ein Zuhause zu geben: in einer Familie mit einer SOS-Mutter, zusammen mit Geschwistern. Dank der überwältigenden Unterstützung durch zahlreiche Spender konnte Gmeiner den Grundstein für das erste SOS-Kinderdorf weltweit legen, das im österreichischen Imst entstand. Heute gibt es weltweit 572 SOS-Kinderdörfer auf allen Kontinenten. Hermann Gmeiner: "Gutes tun ist leicht, wenn viele helfen!"

Fortsetzung folgt: Jeden Monat stellen wir Ihnen hier weitere Menschen aus der Welt der SOS-Kinderdörfer vor.

Helfen Sie Kindern in Not!

Schenken Sie Not leidenden Kindern eine Zukunft: Helfen Sie mit Ihrer Spende oder Patenschaft!

Jetzt helfen!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Erhalten Sie regelmäßig Informationen zu aktuellen Projekten.