Albanien: Alleinerziehend mit Vierlingen
Wie das SOS-Familienstärkungsprogramm Valbona und ihren vier Kindern hilft
Im zweiten Monat ihrer Schwangerschaft wurden bei Valbona Bluthochdruck und Herzprobleme festgestellt. Die Ärzte rieten ihr zu einer Abtreibung. Aber Valbona weigerte sich, umso mehr, als sie erfuhr, dass sie Vierlinge bekommen würde.

Valbonas Vierlinge heute: Im besten Kindergarten-Alter
Kein Job, kein Haus, keine Arbeit

Valbonas Kinder vor zwei Jahren, als sie ins Familienschutzprogramm aufgenommen wurden.
Also zog sie zu ihrem Bruder nach Tirana – sie dachte, dort würde alles besser. Sie täuschte sich. Als ihr Bruder nach Griechenland auswanderte, um dort Arbeit zu suchen, war Valbona ganz auf sich gestellt. Sie hatte kein Einkommen, denn ihr Mann zahlte den gerichtlich festgesetzten Unterhalt nicht und außerdem verbot er ihr, ihre Töchter zu sehen. Valbona war verzweifelt: "Ich wusste nicht, was ich tun sollte." Niemand, der die Miete bezahlt, keinen Job, keine Unterhaltszahlungen und vier kleine Kinder, die ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchten.
SOS-Familienstärkung: Valbona hat erreicht, was sie wollte
Dann erfuhr ein Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer von Valbonas Geschichte. In Albanien führen die SOS-Kinderdörfer Familienstärkungsprogramme durch, ein Programm, das Familien in Krisensituationen zeitweise unterstützt. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Hilfe. Die meisten von Armut bedrohten Familien brauchen zunächst eine Rechtsberatung, damit sie die staatliche Unterstützung, die ihnen zusteht, wahrnehmen können. Oder sie möchten, wie Valbona, durchsetzen, dass sich der Ex-Ehemann an die gesetzlichen Vorgaben hält, damit sie ihre Töchter sehen kann.Für Valbona erreichte das Familienstärkungsprogramm der SOS-Kinderdörfer zunächst, dass sie weiterhin in der Wohnung ihres Bruders bleiben konnte. Er zahlt die eine Hälfte der Miete. Außerdem bekam sie Unterstützung bei der Arbeitssuche und psychologisch-pädagogische Beratung. So konnte sie besser für ihre Kinder sorgen. Die SOS-Kinderdörfer zeigten ihr auch, wie man die staatlichen Hilfeleistungen beantragt, auf die sie Anspruch hat und die sie demnächst bekommt. Am wichtigsten aber war Valbona, durchzusetzen, dass sie ihre beiden älteren Töchter regelmäßig sehen kann. Auch dabei konnten ihr die SOS-Kinderdörfer helfen.