Endlich angekommen
Arjuna verlor seine Eltern und Geschwister bei einem Bombenangriff während des Bürgerkriegs. Er wurde von Waisenhaus zu Waisenhaus weitergereicht, bis er endlich in die Obhut der SOS-Kinderdörfer kam.

Arjuna wurde in Puddukudiruppum, Mullaitivu, einem Bezirk im Norden Sri Lankas, geboren. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg, der bis 2009 in Sri Lanka tobte, hat dort tiefe Wunden hinterlassen und die Armut weiter verschärft. Auch Arjunas Familie lebte in sehr ärmlichen Verhältnissen. Obwohl sein Vater und seine Mutter hart arbeiteten, gelang es ihnen kaum, ihre fünf Kinder zu ernähren. Arjuna war 4 Jahre alt, als seine Eltern beschlossen, ihn in das Heim einer örtlichen Hilfsorganisation zu geben, wo Kinder aus dem Kriegsgebiet betreut wurden. Sie konnten nicht länger angemessen für ihn sorgen.
"Plötzlich war ich ganz alleine auf der Welt"

Wegen der Kämpfe und der ständigen Gefahr von Bombenangriffen mussten Arjuna und andere Kinder, die in ihre Eltern entweder im Chaos verloren hatten oder deren Eltern gestorben waren, ständig von einem Ort zum nächsten gebracht werden. Immer auf der Flucht vor den andauernden Gefechten. So kam Arjuna nach dem Tod seiner Familie zunächst in ein Heim in Pudukkulam. Doch auch hier konnte er nur für zwei Monate bleiben.
"Ich wollte irgendwo ankommen, wo ich für immer bleiben kann"
Danach musste Arjuna innerhalb von 25 Tagen noch zwei weitere Male in andere Kinderheime gebracht werden. Viele Kinder konnten inzwischen wieder zu ihren Eltern zurückgehen, die nach ihnen gesucht und sie schließlich gefunden hatten. Arjuna und die anderen Waisen blieben zurück. Sie hatte nichts mehr und es gab niemanden, der für sie sorgen konnte. Arjuna erinnert sich: „Wir wurden ständig von einem Ort zum nächsten gebracht. Mir war das alles zu viel, ich wollte endlich an einem Ort ankommen. Irgendwo, wo ich für immer bleiben kann. Ich wollte wieder zur Schule gehen und mit meinen Freunden spielen.“

Bis es so weit ist, geht Arjuna ganz normal zu der Schule, die er auch besuchen wird, wenn er im SOS-Kinderdorf lebt. Er hat eine neue Familie und eine SOS-Mutter, die für ihn sorgt und ihn beschützt. Hier kann er mit seinen neuen Freunden und SOS-Geschwistern Cricket spielen. Endlich hat er wieder Zeit, sich über andere Dinge Gedanken zu machen, seine Zukunft zum Beispiel: Er weiß zwar noch nicht genau, was er machen möchte, wenn er erwachsen ist, aber sollte sich die Chance für ihn ergeben, ein professioneller Cricket-Spieler zu werden, dann möchte er am liebsten auch in der Nationalmannschaft von Sri Lanka spielen.