Das Mädchen mit den blauen Augen

Das kleine Mädchen war acht Monate alt, als sie in ein usbekisches SOS-Kinderdorf kam. Sie hatte keinen Namen, niemand wusste, wann oder wo sie geboren war. Alles, was sie hatte, waren ihre strahlend blauen Augen. So taufte sie ihre SOS-Mutter Firuza: "Blauauge".

 
Mutter mit Baby im SOS-Kinderdorf Taschkent. Foto: Hiralal Wangnoo

Als Firuza in eines der SOS-Kinderdörfer in Usbekistan kam, war sie gerade mal acht Monate alt. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation brachte sie ins Dorf. Und obwohl sie schon acht Monate alt war, sah sie aus, als wäre sie erst zwei oder drei Monate alt. Sie war so schwach, dass sie nicht einmal ihren Kopf aufrecht halten konnte. "Sie war so winzig", erinnert sich ihre SOS-Mutter, "so winzig, dass man eigentlich nur ihre blauen Augen sah."

Tatsächlich waren diese blauen Augen das einzige, was das kleine Kind mit ins SOS-Kinderdorf brachte: Niemand wusste ihren Namen oder ob sie überhaupt einen hatte. Niemand wusste, wann sie geboren war und es wusste auch niemand etwas über ihre Eltern. Der Mitarbeiter der Hilfsorganisation erzählte, dass die Mutter dieses Baby verkaufen wollte. Aber da es sehr krank war, wollte es niemand haben. So ließ sie es in der Ambulanz einer Klinik zurück und verschwand spurlos. Blaue Augen sind eine Seltenheit in Usbekistan, denn dort haben fast alle Menschen braune Augen. Es könnte also sein, dass ihr Vater aus dem Norden kommt, möglicherweise aus Russland.

 

Mädchen ohne Vergangenheit

 

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