Für Urlauberinnen und Urlauber aus aller Welt sind die Kapverden eine malerische Ferienkulisse. Doch für viele Familien dort ist es ein Leben in bitterster Armut.
Die zehnjährige Elise stammt aus einer solchen Familie. Der Vater ließ seine Frau und die fünf Kinder im Stich. Für Elise hatte das besonders schlimme Folgen: Weil sie eine Behinderung hat, wurde sie von der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt und misshandelt. Ihr Vater war nicht greifbar, Elises Mutter mit der Situation völlig überfordert und zudem gesundheitlich angeschlagen.
Vor mehr als einem Jahr kam Elise mit einem ihrer Brüder daher ins SOS-Kinderdorf São Domingos. Hier wächst sie in einer liebevollen Familie auf und wird bestmöglich gefördert.
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Im SOS-Kinderdorf in São Domingos wird Elise gefördert. Foto: Alea Horst
In den ersten Tagen brauchten alle im Haus ein wenig, um sich auf die veränderten Routinen einzustellen. Nach kurzer Zeit aber gehörte Elise fest zur Familie. Ihr neues Umfeld beschreibt sie als fröhliches Mädchen. Elise liebt es zu tanzen, sie hilft gerne bei der Hausarbeit und sie interagiert auf ganz natürliche Weise mit den anderen. Zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern im SOS-Kinderdorf hat sie eine gute Beziehung.
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Elise ist ein fröhliches Mädchen, sie liebt das Tanzen. Foto: Alea Horst
Gleichzeitig hat Elise weiterhin einen engen Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter, und auch ihr leiblicher Vater, der nur 30 Autominuten vom Dorf entfernt wohnt, besucht seine Kinder mittlerweile regelmäßig oder telefoniert mit ihnen. Die SOS-Kinderdörfer legen großen Wert darauf, dass die Verbindung zur Ursprungsfamilie nicht abreißt. Sämtliche Beteiligte setzen alles daran, dass Elise und ihr Bruder irgendwann wieder zu ihrer Mutter zurückkehren können. Bis dahin sind sie in ihrer SOS-Kinderdorf-Familie bestens aufgehoben.