
Gegen Arbeitslosigkeit und Klimawandel
Die meisten Menschen in Ghana leben von der Landwirtschaft. Aufgrund des Klimawandels und der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen ist sie jedoch immer weniger ertragreich. Junge Menschen ziehen in die Stadt, aber auch dort finden sie kaum Arbeit. Auf der Suche nach einer besseren Zukunft begeben sich jedes Jahr Tausende von jungen Männern auf eine gefährliche Reise nach Europa. Das GrEEn-Projekt der SOS-Kinderdörfer schafft in Ghana Möglichkeiten, diesen Trend umzukehren.
GrEEn steht für "Boosting Green Employment and Enterprise Opportunities". Das Projekt zielt darauf ab, die Ursachen der Migration in Ghana zu bekämpfen, indem es grüne Arbeitsplätze schafft und eine nachhaltige und klimaresistente lokale Wirtschaft in den Regionen Ashanti und Western unterstützt. Shaibu Fuseini arbeitet bei den SOS-Kinderdörfern Ghana als Koordinator des GrEEn-Projekts. Als Entwicklungsexperte verfügt er über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in den Bereichen Jugendförderung, Landwirtschaft, Klimaanpassung und Armutsbekämpfung.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Ghana akuter denn je. Gleichzeitig gehen die landwirtschaftlichen Erträge aufgrund des Klimawandels zurück. Das macht das Jugendbeschäftigungsprogramm GrEEN so wichtig, meint Shaibu: "Die Teilnehmer lernen, nachhaltige Lösungen für die Auswirkungen des Klimawandels in ländlichen Gebieten zu entwickeln. Gleichzeitig schaffen wir Arbeitsplätze, indem wir die Entwicklung von grünen Unternehmen fördern. Beide Aktivitäten verstärken sich gegenseitig, was dieses Projekt einzigartig macht."
Entwicklung von Lebenskompetenzen
Die SOS-Kinderdörfer in Ghana wendet ein strenges Auswahlverfahren für neue Teilnehmer an. Sie erwerben Fähigkeiten, die ihnen ihr ganzes Leben lang nützlich sein werden, z. B. Ziele setzen, mit Konflikten umgehen, verhandeln, kooperieren und mit Geld umgehen. Das erhöht ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
An die Grundausbildung schließt sich ein dreiwöchiges Bootcamp an, in dem technische Fertigkeiten im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologie vermittelt werden. "Da geht es zum Beispiel darum, wie man organischen Dünger und Pestizide herstellt. Dabei habe ich selbst viel gelernt", sagt Shaibu. Schließlich erforschen die Teilnehmer unter der Anleitung erfahrener Trainer, wie sie in ihren eigenen Gemeinden zur Ökologisierung beitragen können.