Von Ihrer leiblichen Mutter hat sie die Berufung zur Hebamme übernommen. Bei ihrer SOS-Mutter fand Wiwid den entscheidenden Rückhalt, um ihr Leben mutig in die Hand zu nehmen.
Es dämmert in Lembang. In der Klinik macht Widnowati, die hier von allen liebevoll Wiwid genannt wird, Frühstück für ihre Familie. Jemand drückt die Klingel – um 6 Uhr morgens. Schnell geht sie zur Tür, vielleicht ist es ein Notfall. In der Einfahrt steht eine junge Frau, im Arm ihr Neugeborenes: "Er hat Fieber!"
So beginnt fast jeder Morgen für Wiwid: Die Hebamme unterhält eine Geburtsklinik in Lembang, einer kleinen Stadt mitten in Java. Jetzt misst sie Fieber bei dem Säugling, gibt der jungen Mutter ein Rezept mit fiebersenkendem Tee mit und zwei Zäpfchen. Die Frau geht beruhigt.
Wiwids Traumberuf
"Mit dieser Klinik ist mein Traum in Erfüllung gegangen", strahlt Wiwid. Man sieht ihr an, wie sehr sie ihren Beruf liebt. "Meine einzige Sorge ist, dass ich krank werden könnte. Denn wer würde dann meine Arbeit machen?"
Um neun Uhr wird ein Mann in das Behandlungszimmer gebracht, er hatte einen Unfall mit seinem Motorroller und steht unter Schock. Wiwid untersucht ihn, glücklicherweise ist er nicht ernsthaft verletzt. Sie gibt ihm ein Beruhigungsmittel. "Ich habe oft Unfall-Patienten hier, wir sind die einzige Klinik in der Umgebung."
Heute regnet es nicht, also fährt Wiwid mit ihrem weißen Kleinwagen zu einer Schwangeren in die Berge. In einem kleinen Haus aus Babmusmatten wohnt Ani mit ihrem Sohn und ihrer Großmutter Uum, 52. Anis Mann arbeitet in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens als Bauarbeiter. Ani ist 29 und im sechsten Monat. Wiwid beugt sich mit einem Hörrohr über sie und hört die Herztöne des Babys ab. Sie betastet konzentriert Anis Bauch, das Kind liegt richtig.
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