Klimawandel: Familien kämpfen gegen die Flut

Indonesien: Eine Stadt versinkt fast komplett im Wasser

Es ist jeden Tag aufs Neue ein Kampf mit unsicherem Ausgang. Wenn die Flut kommt, wissen die Menschen in Desa Sayung nicht, wie lange sie dort noch leben können. SOS steht den Menschen dort bei.

Das Wasser dringt in die Häuser ein und schwemmt alles weg. Auch Yulia Darsini ist betroffen. Das Haus, in dem sie mit ihrer 18-jährigen Tochter und ihrem Mann auf nur 30qm lebt, steht immer öfter unter Wasser.

Täglicher Kampf gegen das Wasser


In diesem Haus in Semarang steigt das Wasser täglich bis auf Knöchelhöhe. Die Familie dieses Mädchens wird von der SOS-Familienhilfe unterstützt. Foto: Michela Morosini

Desa Sayung ist eine Siedlung in der indonesischen Stadt Semarang, die fast im Wasser versinkt. Das Wasser steigt und steigt. Was genau die Ursache für die Überflutung ist, ist unklar. Viele machen den Klimawandel verantwortlich.

In Desa Sayung lebt und arbeitet auch die SOS-Familienhelferin Yulia Darsini. Die meisten ihrer Nachbarn sind von Obdachlosigkeit bedroht, denn das Wasser steigt in letzter Zeit weiter massiv an. Die Menschen wissen nicht, wohin sie flüchten sollen und sind gezwungen zu bleiben. Yulia Darsini beobachtet den Verfall der Siedlung seit Jahren.

SOS-Familienhilfe steht den Bewohnern bei

"An vielen Häusern sieht man ganz deutlich, wo früher das Dach war. Als das Wasser nicht mehr ablief, schütteten die Bewohner den Fußboden immer höher auf. Dann mussten sie das Dach abreißen und die Mauern nach oben verlängern. Das Wasser stand ihnen zuletzt bis zum Knie", erzählt die SOS-Mitarbeiterin. Yulia Darsini kennt als Sozialarbeiterin für die SOS-Kinderdörfer weltweit in Desa Sayung alles und jeden in der Siedlung. Sie weiß, dass die meisten in bitterer Armut leben.

Mikrokredite für das Nötigste

Yulia vermittelt den Bedürftigen Mikrokredite und hilft auch bei der Suche nach günstigen Handwerkern. Die nötigen Arbeiten können über 1500 Euro kosten, denn das Baumaterial ist teuer. Für die meisten ein unbezahlbarer Betrag – sie verdienen kaum 50 Euro im Monat.

Yulia wuchs in einem SOS-Kinderdorf auf – im Trockenen. In Desa Sayung wollte sie nach der Hochzeit ein einfaches, aber solides Leben beginnen. Doch der Traum zerplatze. "Als wir einzogen, war das Haus trocken. Aber mit den Jahren stieg das Wasser uns bis zu den Knöcheln. Dann, 5 Jahre nach dem Einzug, stand uns das Wasser bei jeder Flut bis zum Knie. Wir haben den Fußboden jetzt schon so viele Male höher gelegt, aber es wird immer schlimmer."

Staatlich geförderte Mangrovenpflanzen sollen jetzt die Wassermassen von Desa Sayung zurückhalten. Doch es wird Jahre dauern, bis sie dicht genug gewachsen sind, um die Siedlung vor dem Wasser beschützen zu können. Bis dahin will SOS den Bewohnern mit seinen Familienprogrammen zu soliden Häusern verhelfen. Häuser, die auch hier, ganz nah am Wasser, den Fluten standhalten können.

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