„Ich befürchte, ich werde nie vergessen, was ich gesehen habe“

Stimme aus Gaza: Eine junge Frau berichtet vom Krieg

Ein Anruf, der bewegt: Fotografin Alea Horst hat während ihres Besuchs im SOS-Kinderdorf in Bethlehem mit einer jungen Frau aus Gaza gesprochen. In dem Telefonat berichtet die 21-Jährige von ihren tragischen Erlebnissen im Krieg – und wie dieser ihre Zukunftsvisionen für immer zerstört hat. Ihr dringender Appell: Schaut hin und vergesst uns nicht!

„Wir haben unser Zuhause direkt am ersten Tag des Krieges verlassen müssen. Es war so gefährlich. Überall schlugen Bomben in unserer Nähe ein. Wir haben als Familie entschieden, in den Süden zu fliehen. Wir mussten die ganze Strecke laufen.” 

„Die Flucht war wirklich nicht leicht für uns. Ich glaube, das war der schlimmste Tag in meinem Leben.“ 

JUNGE FRAU AUS GAZA

„Wir hatten nur ein paar nötigste Dinge im Rucksack, aber kein Wasser mehr und auch nichts mehr zu essen. Wir konnten keine Pause machen, wir mussten laufen, laufen, laufen. Überall waren Soldaten und Bomben um uns herum. Das Schlimmste waren die toten Körper auf den Straßen. Es war überall Blut. Ich befürchte, ich werde nie vergessen, was ich gesehen habe.” 

Fotografin Alea Horst hat mit der jungen Frau telefoniert. Im Video berichtet sie von dem emotionalen Gespräch: 


„Und dann sind wir nach Rafah gegangen, wo wir jetzt immer noch sind. Aber ich weiß nicht, ob wir hierbleiben können. Wenn die Armee uns wieder vertreibt, müssen wir woanders hin. Mein Wunsch ist es, einfach nach Hause zu gehen. Wir sind acht Familienmitglieder, meine Geschwister sind alle jünger als ich.   

Derzeit leben wir in einem Camp. Unser Zelt ist ziemlich klein. Wenn wir Wasser brauchen, müssen wir weit laufen. Das schwierigste hier ist, dass es kein Bad und keine Toiletten gibt. Wir essen nicht das, was unsere Körper brauchen. Wir essen nur, um irgendwie am Leben zu bleiben. Die Kinder fragen uns dann immer, warum es kein Essen gibt und wir fühlen uns schlecht, können ihnen auf ihre Fragen aber auch keine Antwort geben.” 

„Ich hatte so viele Ziele. Aber als der Krieg gestartet ist, wurde meine Uni zerstört und somit meine Träume auch. Nichts davon ist mehr da.“  

JUNGE FRAU AUS GAZA

„Ich weiß nicht, wer aus meinem Umfeld noch lebt. Wir haben viele Menschen verloren. Wenn man jemanden verliert, dann verliert man auch ein Stück aus seinem Herzen. Unser Zuhause ist zerstört, ich habe meine Oma, meinen Freund und meine Uni verloren. Das ist alles so hart. Manchmal muss ich auch einfach weinen und fühle mich schwach, obwohl ich immer versuche, positiv zu sein. Am Ende bin ich einfach ein Mensch. Ich fühle mich traurig. Ich wünsche mir von der Welt, dass sie uns fühlt."

„Ich wünsche mir, dass die Welt alles tut, um diesen Krieg zu beenden.”

JUNGE FRAU AUS GAZA

„Helft uns nach Hause zu gehen, wir wünschen uns unser Leben zurück. Die Krankenhäuser, die Universitäten, die Schulen, die Wohnhäuser, alles ist zerstört. Ich möchte die Welt bitten, dem ganzen hier Aufmerksamkeit zu schenken. Wir haben so viel verloren, wir brauchen ein Mindestmaß an Lebensqualität zurück. Ich möchte Gaza verlassen, um mein Studium zu beenden. 

Mein größtes Ziel ist es, einen positiven Einfluss auf andere Menschen zu haben. Ich liebe es zu helfen. Ich möchte andere Menschen unterstützen.” 

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