90 Prozent der 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen sind nach UN-Angaben aus ihrem Zuhause vertrieben worden. "Für viele Menschen gibt es keine Rückkehr, weil ihre Häuser und ihre Dörfer völlig zerstört sind. Sie werden sehr viel Unterstützung benötigen, um ihr Leben wieder aufzubauen", sagt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit. Auch nach Ausrufen der Waffenruhe ist ein dauerhafter Frieden noch weit entfernt und die humanitäre Lage bleibt katastrophal. Unzählige Kinder leiden an Unterernährung, insbesondere Kleinkinder sind bereits verhungert. Hilfe ist dringend erforderlich!
In Zentral-Gaza und Bethlehem (Westjordanland) unterstützen Programme der SOS-Kinderdörfer elternlose Kinder und Familien in Not.
Den SOS-Kinderdörfern ist es im März 2024 mit Hilfe des Auswärtigen Amtes gelungen, 68 Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Rafah sowie elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familienangehörige aus Gaza nach Bethlehem im Westjordanland zu evakuieren. Weitere 33 Kinder sowie Betreuende und Familien wurden im Mai aus Rafah nach Zentral-Gaza gebracht. Eine Entscheidung, die ihr Leben gerettet hat: Das SOS-Kinderdorf Rafah ist durch Bombardements völlig zerstört worden.
Hilfe für Kinder in Gaza: So helfen die SOS-Kinderdörfer
Die SOS-Kinderdörfer arbeiten unermüdlich, damit Kinder in Gaza lebensrettende Hilfe erhalten. Wir kümmern wir uns um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, nehmen sie auf, suchen nach ihren Verwandten, betreuen sie psychologisch und sorgen für ihr körperliches Wohl. Um unsere Hilfe aufrecht zu erhalten und auszuweiten, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen!
Wir, die SOS-Kinderdörfer, tun, was wir können, um Kinder und Familien beim Wiederaufbau ihrer Existenz zu unterstützen. Es ist erschütternd, wieviel Leid die Menschen ertragen mussten – und welch gewaltige Anstrengungen vor ihnen liegen. Sie haben ein Recht auf ein sicheres Zuhause und eine Zukunft. Sie brauchen Unterstützung. Dafür bitten wir um Spenden.
Mit unserer Nothilfe in Gaza haben wir bereits 14.000 Kinder und Erwachsene erreicht. Zu unseren Maßnahmen gehören:
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Versorgung von Familien mit dem Nötigsten: Die Versorgungslage in Gaza ist katastrophal. Wir unterstützen Familien finanziell und ermöglichen ihnen damit den Zugang zu überlebenswichtigen Dingen: Lebensmittel, Wasser, Medikamente für kranke Kinder oder Hygieneartikel.
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Psychosoziale Hilfe: Kinder in Gaza leiden massiv unter Gewalt, dem Verlust ihres Zuhauses, dem Tod von Angehörigen und schrecklichen Kriegserlebnissen. Unsere Psycholog:innen unterstützen Kinder und Eltern bei der Verarbeitung von Traumata und helfen ihnen zu überleben. Unsere psychosoziale Hilfe hat bereits über 2.000 Menschen erreicht.
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Schulunterricht: Kinder in Flüchtlingslagern erhalten Unterricht, damit sie ihre Bildung möglichst bald wieder aufnehmen können.
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Erholungsaktivitäten: Spiele und Freizeitaktivitäten ermöglichen es den Kindern, einen Moment der Entspannung und ein Stück Normalität zu erleben.
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Aufnahme von unbegleiteten Kindern: Wir nehmen Kinder auf, die von ihren Eltern getrennt wurden und geben ihnen die nötige Fürsorge, Versorgung und Schutz. In mehreren Fällen ist es uns gelungen, Familien wieder zusammenzuführen.
"Wir brauchen psychologische Unterstützung, um uns wieder lieben zu lernen, damit wir uns wieder umeinander kümmern und unser Lächeln zurückbekommen.“