Issac Irungu hat eine schlimme Kindheit hinter sich. Seine Mutter war mit ihren neun Kindern überfordert und vergiftete sich und ihre Familie. Zwei Kinder starben und sie erhielt eine lebenslängliche Haftstrafe. Und so lebte der kleine Isaac im Frauengefängnis von Nairobi. Isaacs Rettung war das SOS-Kinderdorf. Er kam als Vierjähriger ins Kinderdorf Buru Buru, wo sich sein Leben grundlegend veränderte. Er wuchs in einem beschützten Umfeld in einem Dorf auf, mit einer SOS-Mutter und vielen SOS-Geschwistern. Heute ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann.
Das SOS-Kinderdorf Nairobi ist eines der ältesten Kinderdörfer Afrikas, 1972 wurde es im Stadtteil Buru Buru, im Norden der kenianischen Hauptstadt, errichtet. Damals war die Gegend noch kaum bewohnt.
Doch schon bald wurde der Stadtteil besiedelt, Straßen und Häuser wurden gebaut. Das neue Viertel zog viele Arme an. In der Umgebung des Kinderdorfs wuchsen Slums, in denen Menschen mit Arbeitslosigkeit, Krankheit und Armut zu kämpfen hatten.
Mehrere Angestellte und ein kleiner Fuhrpark
1993 türmte sich der Müll in Nairobis Straßen, die Stadtverwaltung hatte aus Geldmangel Personal entlassen. Für den damals 18 jährigen Isaac war das die Chance. Hier konnte er als privater Unternehmer ins Müllgeschäft einsteigen. Ermöglicht durch die Unterstützung von SOS, er bekam gezeigt, wie ein Unternehmen aufgebaut wird. Inzwischen hat Isaac mehrere Angestellte, einen kleinen Fuhrpark. Er beschäftigt auch viele SOS Jugendliche in seinem Unternehmen. Für sie ist er ihr Vorbild und Mentor.
Gemüseanbau fürs SOS-Kinderdorf
Aber Isaac Irungu hat schon längst neue Pläne. Da die Lebensmittelpreise stark angestiegen sind, hat er angefangen selbst Gemüse anzubauen und direkt zu verkaufen. Und auch im SOS-Kinderdorf profitieren sie von Isaacs Geschäftsidee. Die SOS-Mütter bekommen das Gemüse zur Hälfte des normalen Marktpreises. Und Isaac kann damit seinem Dorf, seinem Zuhause, dem er so viel zu verdanken hat, etwas zurückgeben.