Das SOS-Kinderdorf Saar hat zwei syrische Flüchtlingsfamilien mit ihren Kindern aufgenommen. Zudem betreut SOS in Deutschland und Österreich viele minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Europa kamen.
An die Flucht denkt die Familie Tahan nur mit Schrecken zurück. Mehrere Wochen waren die Eltern mit ihren vier Kindern auf der Flucht. Unter anderem überquerte die Familie in einem kleinen Schlepperboot das Mittelmeer. Nach Wochen mit unzähligen Strapazen kam die Familie im Saarland an. Dort werden sie zurzeit von den SOS-Kinderdörfern betreut. Die Tahans leben jetzt in einem Familienhaus im Kinderdorf Saar.
In ihrer Heimat Syrien sah die Familie wegen des Bürgerkriegs und der permanenten Gewalt keine Zukunft mehr. Zu groß war die Angst vor allem um das Leben ihrer Kinder. Besonders für die Kinder wollten die Eltern eine Zukunft in Frieden.
Bei Behördengängen und Anträgen hilf SOS den Familien
Mittlerweile hat sich die Familie Tahan im SOS-Kinderdorf gut eingelebt. Die SOS-Mitarbeiter helfen der Familie sich möglichst schnell zu integrieren. Neben Deutschkursen hilft SOS auch bei Behördengängen und dem Ausfüllen von Anträgen. Auch ein arabischer Dolmetscher hilft der Familie. Die Kinder besuchen mittlerweile den Kindergarten und die Schule und haben schon erste Freundschaften geschlossen. Vater Tahan, der von Beruf Koch ist, hofft schon bald wieder als Koch arbeiten zu können. Im SOS-Kinderdorf Saar hat er bereits mehrfach syrisch gekocht. Alle fühlen sich wohl im Saarland. Mittlerweile hat das Kinderdorf auch eine zweite syrische Familie aufgenommen.
SOS hilft Fluchttraumata zu überwinden
Zudem betreut SOS in Deutschland und Österreich viele minderjährige Flüchtlinge, die alleine nach Europa kamen. Für Efendi Onay, der eine SOS-Wohngruppe mit jugendlichen Flüchtlingen in Österreich leitet, ist vor allem die psychologische Betreuung wichtig. "Die Flucht ist bei den meisten Jugendlichen allgegenwärtig. Sie haben schlimme Erlebnisse hinter sich. Sie haben wochenlang die größten Ängste erfahren und im schlimmsten Fall Freunde oder Verwandte sterben sehen. Viele haben davon heute Traumata. Wir versuchen ihnen Halt zu geben mit vielen Gesprächen. In besonders schweren Fällen können die Jugendlichen auch eine professionelle psychologische Betreuung bekommen", sagt der SOS-Mitarbeiter Efendi Onay.