Wie alle werdenden Mütter hatte Peggy sehnsüchtig auf die Ankunft ihres ersten Kindes gewartet. Gehofft und gebangt. Wie viele andere Frauen wusste sie nicht, ob sie ein Mädchen oder einen Jungen bekommen würde. Doch da waren auch noch andere Fragen: Wie alt würde das Kind sein? Woher würde es kommen und welches Schicksal würde es mitbringen? Und würde es Peggy akzeptieren?
Geduld und Fingerspitzengefühl
Ich bin froh, dass sie albern sein kann!
Rosa Decken und Teddybären
Das Leben im SOS-Kinderdorf, es kann tatsächlich leicht und unbeschwert sein, manchmal, in guten Zeiten. Nur wenig später bekommt Peggy ihr zweites Kind, das Mädchen Lerato, fünf Jahre alt. Bei seiner Ankunft ist es so krank und verwahrlost, dass es sofort ins Krankenhaus gebracht werden muss. Gerade ein Jahr jünger als Mpho, ist es nur halb so groß. Der Arzt bestätigt den Verdacht: Lerato ist HIV positiv und muss sofort behandelt werden. Erst einen Monat später kann Peggy sie mit nach Hause nehmen. Auch da ist Lerato noch so schwach, dass sie kaum laufen kann.
Zwei Monate später. Lerato läuft herum, hat deutlich zugenommen, und wenn man die beiden Mädchen von weitem reden hört, ist Lerato mindestens so laut wie ihre ältere SOS-Schwester. Die Beiden bestanden darauf, ein Zimmer miteinander zu teilen - obwohl das Haus zurzeit noch genügend freie Räume hätte. Ein richtiges Mädchen-Zimmer ist das geworden, mit rosa Decken auf den Betten und einer Teddy-Bären-Ecke. Wie geht es weiter? Mit Leratos Gesundheit? Mphos Narben, den sichtbaren und den unsichtbaren? Welche Kämpfe haben die Mädchen noch zu kämpfen? Niemand kann das wissen, nur eines ist sicher: Mpho und Lerato werden nicht alleine kämpfen müssen. Sie haben Peggy, sie haben einander und sie haben ein ganzes Dorf.