Homeschooling im SOS-Kinderdorf in Ghana: Kinder sitzen im Esszimmer vor dem Bildschirm. Foto: Alea Horst

Applaus aus der Konserve

Online-Unterricht innerhalb einer Woche – wie die Schulen der SOS-Kinderdörfer in Ghana während der Corona-Krise improvisieren

Digitales Lernen als Chance für Kinder ohne Bildungsmöglichkeit?

Wenn diese Art von Online-Unterricht innerhalb von ein paar Wochen für die Schulen der SOS-Kinderdörfer möglich ist, wäre es dann nicht auch eine Chance für Kinder in den staatlichen Schulen, die aufgrund von Corona komplett geschlossen sind? Oder Kinder, die auch unter normalen Bedingungen nicht zur Schule gehen können, weil der Schulweg zu lang ist und die Eltern die Fahrtkosten nicht zahlen können?

Musiklehrer Sax überlegt nur kurz: "Ich bin mir sicher, Online-Unterricht ist eine große Chance für uns. Aktuell sind die Internetverbindungen außerhalb der Stadt noch nicht stabil genug. Aber wir könnten Videos aufnehmen und an die Telefone der Eltern oder Gemeindemitglieder schicken. Dann könnten die Kinder sogar auf dem Land dem Unterricht z.B. auf Bildschirmen folgen. Das könnte die Qualität erhöhen und wir würden sogar Kinder erreichen, die noch nie in der Schule waren. Wir könnten so viel verändern!" Sax geht noch weiter: "Hätten die Kinder mobile Geräte, wie mein Sohn daheim, könnten sie selbst recherchieren. Die Welt stünde ihnen endlich offen!"

Online-Unterricht

Ghana, Äthiopien oder Ecuador: Die Mitarbeitenden der SOS-Kinderdörfer in der Corona-Krise sofort improvisiert. Laptops wurden umverteilt, Powerpoint-Präsentationen erstellt und Whatsapp-Lerngruppen eingerichtet, um Kinder aller Altersgruppen auf die Prüfungen vorbereiten zu können.  

In Brasilien hat unser Berufsbildungszentrum sogar seinen kompletten Berufsschullehrplan online gestellt, Online-Lernbegleitung organisiert und jungen Auszubildenden Leih-Tablets zur Verfügung gestellt, um sich auch im Lockdown weiterzubilden.