Shakila geht wieder zur Schule

Bangladesch: Bildungschancen zu verbessern ist ein wichtiger Schritt in der SOS-Familienhilfe

 
Gleichberechtigte BIldungschancen für Mädchen: Schülerin in einer SOS-Schule in Bangladesch
Voller Stolz hängt sich Shakila ihre Schultasche um. Die 15-Jährige blickt noch einmal an sich herab und streicht das Kleid ihrer Schuluniform glatt. Dann tritt sie auf die Straße, winkt ihrer Mutter und macht sich auf den Weg zur Schule.
Es ist schon Jahre her, dass Shakila zum letzten Mal den Unterricht besuchte. Sie musste die Schule abbrechen, weil ihre Eltern das Schulgeld nicht mehr bezahlen konnten. Jetzt hat für Shakila der Unterricht wieder begonnen. Dank der Unterstützung durch die SOS-Kinderdörfer in Bangladesch kann das Mädchen wieder lernen.

Bildungschancen: Mädchen aus armen Familien sind besonders benachteiligt

In Bangladesch können sich viele Eltern die Schulgebühren nicht leisten. In armen Familien wird dann vor allem bei den Mädchen gespart. Statt in die Ausbildung der Töchter zu investieren, lassen viele Eltern die Mädchen im Haushalt mitarbeiten und verheiraten sie oft sehr jung - häufig schon mit 15 Jahren, also in Shakilas Alter. Die Folge: Nur jede dritte Frau in Bangladesch kann lesen und schreiben.

Auf dem Weg zur Schule

Shakila will lernen

Auch Shakilas Vater ist arm: Er hat eine kleine Schneiderwerkstatt in Rajshahi und mit seinem Einkommen kommt die fünfköpfige Familie mehr schlecht als recht über die Runden. Trotzdem war es Shakilas Eltern wichtig, dass ihre älteste Tochter die Schule besucht. Doch als sie sich die Schulgebühren nicht mehr leisten konnten, musste Shakila die Schule ohne Abschluss verlassen. Sie kümmerte sich um ihre beiden kleinen Geschwister und half ihrem Vater in der Schneiderei.

"Mein Vater muss sehr hart arbeiten und sitzt bis spät in die Nacht vor seiner Nähmaschine, damit wir satt werden", sagt Shakila. "Ich bin die Älteste und es ist selbstverständlich, dass ich in meiner Familie Verantwortung übernehme. Aber ich will auch eine Ausbildung machen. Sonst werde ich später genauso arm sein wie meine Eltern."

Eine fundierte Ausbildung

SOS-Sozialarbeiter wurden auf das selbstbewusste und intelligente Mädchen in der Schneiderei aufmerksam. In Gesprächen mit Shakila und ihren Eltern suchte man nach einer Lösung, um dem Mädchen eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen.

  • Schulbesuch: Shakilas Familie erhält durch die SOS-Familienhilfe Unterstützung beim Schulgeld. Die Jugendliche kann wieder zur Schule gehen und ihren Abschluss nachholen.
  • Berufsausbildung: Parallel besucht Shakila einen Schneiderei-Fortbildungskurs im SOS-Sozialzentrum. Der Kurs findet nachmittags statt, dauert sechs Monate und am Ende erhält Shakila ein Zertifikat, das überall anerkannt wird.

"Ein Traum wird wahr"

In der Schule hat Shakila ohne Probleme den Anschluss geschafft. Ihr Lehrer Abdul ist voll des Lobes für seine Schülerin: "Shakila ist äußerst fleißig und kommt immer gut vorbereitet in den Unterricht. Sie versteht rasch, ist sehr wissbegierig und stellt viele kluge Fragen."
Die Nachmittagskurse im SOS-Sozialzentrum fallen Shakila ebenfalls leicht, schließlich ist sie ihrem Vater in der Schneiderei oft zur Hand gegangen.
Shakilas Eltern sind sehr stolz auf ihre Tochter. Und auch in der Nachbarschaft erfährt die Jugendliche viel Anerkennung für ihren Fleiß und ihren Wunsch nach Selbständigkeit.

Bald wird Shakila ihren Gesellenbrief und ihren Schulabschluss in der Tasche haben. "Ich werde dann mein eigenes Geld verdienen und auf meinen eigenen Füßen stehen. Das hilft meinen Eltern sehr", sagt das Mädchen und lächelt. "Und wenn ich später meine eigene Familie gründe, werde ich für meine Kinder gut sorgen können. Für mich ist ein Traum wahr geworden!"

 

Jetzt SOS-Pate werden!

Ein liebevolles Zuhause für Kinder in Not! Als SOS-Pate können Sie ein Schicksal ändern. Bitte helfen Sie jetzt!

 

 

 

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Erhalten Sie regelmäßig Informationen zu aktuellen Projekten.

Ihre Spende an die SOS-Kinderdörfer weltweit können Sie von der Steuer absetzen. Die SOS-Kinderdörfer weltweit sind als eingetragene gemeinnützige Organisation anerkannt und von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit. (Steuernummer 143/221/91910)