junge Frau lächelt in Kamera

Ein Diplom für die Freiheit

Vieles ist für Chamuzi (22) aus Sri Lanka nicht selbstverständlich: warme Mahlzeiten, Schulbücher, Zeit zum Lernen, eine gute Ausbildung.

Ein schmaler Trampelpfad führt durch den Wald zu dem kleinen Haus, in dem Chamuzi mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester lebt. Seit zehn Jahren wird daran gebaut – Stück für Stück, wenn wieder etwas Geld übrig ist. Der Vater, ein Zimmerer, arbeitet als Gelegenheitsarbeiter. Die Mutter kümmert sich um den Haushalt.

Chamuzi, 22 Jahre alt, lebt in einem ländlichen Randbezirk von Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas. Vieles ist für sie nicht selbstverständlich – warme Mahlzeiten, Schulbücher, Zeit zum Lernen, eine gute Ausbildung. Theoretisch stehen auch Schüler:innen und Student:innen aus armen Familien in Sri Lanka viele Wege offen – doch in der Praxis scheitern sie oft an Geldmangel, fehlenden Verkehrsverbindungen oder daran, dass sie zuhause niemand unterstützt. Viele begabte Jugendliche brechen daher ihre Ausbildung ab und schlagen sich mit prekären Jobs durchs Leben.

Mädchen tragen oft schon früh Verantwortung für Haushalt und Familie. Starre Vorstellungen davon, wie eine Frau zu leben hat, bauen zusätzlich Mauern. Viele geraten so in finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann. Ohne Hilfe von außen ist der Weg in ein selbstbestimmtes Leben kaum zu bewältigen – genau hier setzen die SOS-Kinderdörfer an.

Aus der Armut hinaus in die Welt

Chamuzi in ihrem Zimmer: Die Wände sind voll mit ihren Notizen. Foto: Martin Hanebeck. 

Seit zwei Jahren wird Chamuzis Familie durch das Familienstärkungsprogramm der SOS-Kinderdörfer begleitet. Die junge Frau verfolgt entschlossen ihr Ziel: eine leitende Position im Tourismusbereich. Derzeit strebt sie ein Diplom im Tourismus- und Hotelmanagement an. Ergänzend besucht sie Kurse in Personalführung und Psychologie – Kenntnisse, die ihr in der Hotel- und Dienstleistungsbranche nutzen werden. Die SOS-Kinderdörfer übernehmen einen Großteil der Kursgebühren, stellen Schulmaterial und helfen beim Beantragen staatlicher Fördergelder.

Chamuzis Zimmer ist ein Spiegel ihres Wissensdurstes: Die Wände sind voll mit handgeschriebenen Lernzetteln, Zeichnungen und Zitaten. Sie hat sich ihre eigene Lernwelt geschaffen. Nebenbei jobbt sie, um ihre Familie zu unterstützen.

Ihre Eltern sind stolz auf sie, aber die Welt der Diplome bleibt ihnen fremd. Umso wichtiger ist für Chamuzi der enge Kontakt zu ihrer Sozialarbeiterin von den SOS-Kinderdörfern. "Sie ermutigt mich auf meinem Weg", sagt sie. Bald möchte Chamuzi auch Deutsch lernen.

Ihr Traum: eines Tages zehn fremde Länder bereisen. Doch vor allem will sie durch Bildung ein emanzipiertes Leben führen. Und ihrer kleinen Schwester ein Vorbild sein.

 

Bildung statt Armut!

Gemeinsam mit Ihnen kämpfen wir für bessere Perspektiven von Kindern. Helfen Sie mit – noch bis zum 31. Oktober!

 

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