Eine neue Mama für Sirah

Eine syrische Kriegswaise findet ein Zuhause im SOS-Kinderdorf

Als Sirah sechs Jahre alt war, zerstörte eine Bombe sein Elternhaus und tötete seine Mutter und seinen Vater. Noch heute erinnert sich der Junge an den Schal, den seine Mutter an ihrem Todestag trug.

Auch Sirah ist mit seiner neuen Mutter ganz zufrieden. "Sie ist eine gute Mama", sagt er. "Sie deckt uns nachts zu, passt auf uns auf, wenn wir krank sind, und sie hilft mir bei den Hausaufgaben. Das hat meine Mama früher auch immer gemacht", erinnert sich der Junge. Doch am meisten schätzt Sirah die Kochkünste seiner neuen Mama, vor allem dann, wenn sie ihm sein Lieblingsgericht Bohnenmit Reis zubereitet.

"Wir müssen auch Pläne für die Zukunft machen"

An das neue Leben im Kinderdorf hat er sich gewöhnt – auch wenn er seine Eltern bis heute sehr vermisst und sich gerne an das Leben mit seiner Großfamilie in Daria zurückerinnert. "Mir geht mein rotes Fahrrad ab", erzählt Sirah. "Mit dem bin ich so gerne herumgefahren. Das hat mir mein Vater beigebracht."

Sport und Bewegung – das hat Sirah auch im Kinderdorf. Er liebt es, mit dem Trainer auf dem Bolzplatz zu sein. "Am liebsten hätte ich nur Sport und Schwimmen in der Schule", sagt Sirah. Das weiß auch seine SOS-Mutter Maysa: "Das Training tut ihm gut und stärkt sein Selbstbewusstsein", sagt sie und pocht gleichzeitig darauf, dass auch die anderen Fächer nicht zu kurz kommen. "Trotz Krieg und Evakuierung, trotz dem ganzen Chaos im Land müssen wir auch Pläne für die Zukunft machen", sagt Maysa.

* Name geändert

Dieser Artikel erschien in der Passauer Neuen Presse im Rahmen der Weihnachtsaktion "Ein Licht im Advent" zugunsten der SOS-Kinderdörfer. Die PNP-Leser haben rund eine halbe Million Euro für Kinder im Syrien-Krieg gespendet. Ein fantastisches Ergebnis! Die SOS-Kinderdörfer bedanken sich ganz herzlich bei allen Spendern!

"Vielen Dank, PNP, für Eure Unterstützung" haben die Mädchen und Jungen im SOS-Kinderdorf Qudsaya bei Damaskus auf zwei große Plakate gemalt. Sie freuen sich über die Hilfe der Menschen aus dem fernen Bayern. Foto: Lur Katt