Es ist leicht zu geben, wenn man viel hat – aber, wenn man wenig hat? „Zwei Drittel der Eltern unserer Kinder sind Hartz-4-Empfänger“, sagt Uta Schröder, Schulleiterin der Hermann-Gmeiner-Grundschule in Berlin. „Da ist es nicht ganz einfach zu vermitteln, dass man das Bisschen, was man hat, noch teilen soll.“
Die Schule liegt im Stadtteil Lichterberg im ehemaligen Osten. Den Namen haben Lehrer, Eltern und Kinder 1991 in einer gemeinsamen Abstimmung festgelegt – vor der Wende hatte die Schule nur eine Nummer. Nun schmückt ein Zitat von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, das Foyer, es ist zugleich der Leitspruch der Schule: „An dem Tag, an dem wir voller Überzeugung sagen können, dass alle Kinder dieser Welt unsere Kinder sind, beginnt der Friede auf Erden.“
Stolz präsentieren die Schüler den Spenden-Scheck |
Mit dem Namen kam der selbsterklärte Anspruch, für die SOS-Kinderdörfer aktiv zu werden. Damals entstand das Schulmärchen, das bis heute jährlich aufgeführt wird und dessen Erlös nach Abzug aller Kosten jedes Jahr einem Kinderdorf zu Gute kommt, das die Spende besonders nötig hat. „Es stehen jeweils mehrere Dörfer zur Auswahl, und die Kinder stimmen ab, in welches Land das Geld gehen soll.“ Im letzten Jahr fiel die Wahl auf , für 2007 steht die Abstimmung noch aus. Zusätzlich organisieren die 3.Klassen regelmäßig eine weitere Spendenaktion, zum Beispiel, indem sie Kuchen verkaufen, und besuchen selbst ein deutsches SOS-Kinderdorf.
Trotz aller persönlichen Sorgen seien die Schüler begeistert dabei, erzählt Uta Schröder, denn eins hätten sie verstanden: Wie wichtig es ist, Familie zu haben.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org