Los ging es am 3.3. in Dresden, durch die Schweizer Berge bei Minusgraden: "Wir haben unseren Passat Kombi super für die Wüstentage vorbereitet", erzählte Britta Marx stern.de, "Aber an die Reparatur der Heizung haben wir überhaupt nicht gedacht. Bei Schneeregen hat sich das bitter gerächt. Aber in den nächsten Tagen wird das Wetter ja hoffentlich besser." Aber auch in Spanien, wo die beiden nach Tanger übersetzten, hatten sie wenig Wetterglück: "Nachdem wir heute Morgen in Spanien im Regen aufwachten und unsere Zelte nass verpacken mussten, erwartet uns auch in Tanger Regen und kühles Wetter. Glücklicherweise haben wir noch ein festes Dach über dem Kopf gefunden und ein völlig herunter gerocktes Zimmer im african-style bekommen. Ob es besser ist als das Zelt, sei mal dahin gestellt."
In Marrakesh stieg die Stimmung dann wieder: "Nach einer Woche und 3500 Kilometern haben wir nun Zeit zum Ausruhen. Hier herrscht strahlender Sonnenschein. Nun sitzen wir unter Sternenhimmel auf dem Campingplatz und grillen."
Auf dem Weg durch die Westsahara warteten aber noch andere Fährnisse: Trotz GPS fanden Marx und Neumeyer das Lager ihrer Rallye-Kollegen nicht. Sie kamen von der Strecke ab und mussten mit Schaufeln und Sandblechen ihr Auto frei graben. Die Ironie: Sie befanden sich nur 800 Meter vom Lager entfernt, konnten es aber nicht sehen.
Am 13. Tag platzten die Reifen, am 14. kochte as Kühlerwasser, so dass die beiden ohne Motorhaube weiterfuhren und am 15. Tag verloren sie einen Blinker und einen Teil der Front. Aber auch davon ließen sich die beiden nicht die Laune verderben: "Ans Aufgeben dachten wir nie", betont Voigt-Neumeyer, "wir haben aus der Motorhaube einfach einen Tisch gebastelt."
Am 18. Tag erreichten sie ihr Ziel, Gambias Hauptstadt Banjul. "Von der Grenze wurden wir mit Polizeieskorte über abgesperrte Straßen über 50 Kilometer bis nach Banjul geleitet. Im Ziel wurde nur kurz gefeiert: Nach 18 Stunden im Cockpit waren die meisten Teilnehmer zu müde." Als sie das Kinderdorf besuchten, waren sie überrascht, wie groß die Einrichtung ist: "Die Kinder haben sehr viel Platz zum Spielen", stellt Voigt-Neumeyer fest, "und alles ist gepflegt und schön."
Für ihr Auto bekamen Voigt-Neumeyer und Marx noch 1500 Euro. Die Sekretärin des gambianischen Immigrations-Ministers ersteigerte es. Und das, so die beiden, spenden sie an das SOS-Kinderdorf: "Weil Bildung für Kinder das Wichtigste ist." Ihre gute Tat hat sofort Nachahmer gefunden. Während der Versteigerung, entschieden sich noch zwei weitere Rallye-Teams, den Erlös für ihre Autos für das SOS-Kinderdorf zu spenden. So kamen am Ende der Rallye Dresden-Dakar-Banjul 3300 Euro zusammen. Damit ist ein Kind acht Jahre lang versorgt.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org