Einen runden Geburtstag zu feiern, ist ein Geschenk. Dass Andreas L. das mit einer Aktion für die SOS-Kinderdörfer verbunden hat, liegt in der Familie.
Angeregtes Stimmengewirr erfüllt die alte Schmiede, Teller und Gläser klappern. Eine Band mit Bass, Gitarre und Saxophon verbreitet mit ihrem Jazz groovige Stimmung, Freunde und Familie haben kleine Überraschungsauftritte vorbereitet. So hat sich Andreas seinen 70. Geburtstag gewünscht und genießt ihn in vollen Zügen. Für die Musiker geht ein Hut herum – und auf einem Tisch steht ein Spendenhäuschen, sodass die Gäste anstatt Geschenken die SOS-Kinderdörfer unterstützen können.
Spenden statt Geschenke – Andreas L. wünschte sich zum Geburtstag Unterstützung für Kinder und Familien in afrikanischen Ländern.
"Mir geht es gut. Ich bin gesund und darf meinen runden Geburtstag feiern, ich habe eine wunderbare Familie und blicke auf ein spannendes Berufsleben zurück. Das sind alles besondere Geschenke des Lebens", sagt Andreas. Daher war bei den Vorbereitungen des Festes schnell die Idee entstanden, statt Geburtstaggeschenken oder Mitbringsel die Musiker zu unterstützen und die Gäste um Spenden für Projekte der SOS-Kinderdörfer zu bitten. Die Idee kam bei allen Mitfeiernden gut an. Neben einem "gefüllten Hut" für die Musiker kamen mehrere Hundert Euro zusammen, die Kindern und Familien in afrikanischen Ländern zugutekommen. "Es hat uns auch gefreut, dass viele der Gäste dabei auch mehr über die Arbeit in den Projekten der SOS-Kinderdörfer erfahren wollten", sagt Andreas.
Musik und Überraschungsauftritte machten die Feier zu einem besonderen Erlebnis.
Spenden ist Familientradition
"Menschen zu helfen, gehört in unserer Familie irgendwie dazu – und das über mehrere Generationen", erzählt Andreas' Sohn Nicolas. Schon der Großvater hat seit 1991 die SOS-Kinderdörfer unterstützt und ihren Aufbau mitverfolgt. Er spendet regelmäßig, auch für andere Hilfszwecke. Dabei ist es ihm wichtig, dass er den Bedarf erkennt und vom Verwendungszweck der Spenden überzeugt ist.
Jeder hilft auf seine Weise
Mit dieser Einstellung ist Großvater Kurt nicht allein in der Familie: Ein Onkel von Nicolas hat sich beruflich der Entwicklungszusammenarbeit verschrieben und war in Ländern wie Peru, Bolivien und Honduras tätig, um dort genossenschaftliche Organisationen für Bauern und Kleinbetriebe zu gründen. "Mein Onkel Jochen hat uns viel aus den Ländern, in denen er gearbeitet hat, erzählt. Und vor allem, wie es den Menschen dort geht", erinnert sich Nicolas. "Er hat mit seiner Arbeit dazu beigetragen, dass sich wirtschaftliche Bedingungen für Bauern und Kleinbetriebe verbessern." Auch Nicolas Vater Andreas war beruflich einige Jahre für Projekte in Thailand - mit der ganzen Familie. Das hat die Sichtweise auf andere Länder und Kulturen deutlich verändert und ein anderes Verständnis für die Situation dort eröffnet. "In unserer Familie ist, seit ich mich erinnern kann, immer ein Bewusstsein da, dass es nicht selbstverständlich ist, wie gut wir leben können", ergänzt Nicolas. Auch wenn sich Opa, Vater, Onkel oder Sohn jeder auf seine Weise für andere einsetzen sind sie sich einig: "Es gibt weltweit so viel Hilfsbedarf, Hauptsache, man macht was!"
Mit Spenden aus der Geburtstagsaktion werden Kinder und Familien in afrikanischen Ländern unterstützt. Ein Vater aus Kenia, der durch Unterstützung und Förderung wieder selbst für seine Kinder sorgen kann, ist ein Beispiel, wie Hilfe wirkt.
So verwirklicht auch Nicolas in seinem Berufsleben verschiedene soziale Projekte und arbeitet nun für die SOS-Kinderdörfer weltweit. Er hat die Spendenaktion seines Vaters mitorganisiert und unterstützt. Und bald kommt die ganze Familie wieder zusammen: Im Sommer 2025 wird Großvater Kurt seinen 100. Geburtstag feiern und bei diesem besonderen Anlass bestimmt auch Kinder in Not bedenken.
Ein Blick in die Zukunft
Und was sonst noch kommen wird? Noah, Vertreter der vierten Generation der Familie hat gerade das Laufen gelernt. Ob er später einmal in ähnliche Fußstapfen treten wird? Im Moment ist dabei, seine Welt zu entdecken und er darf in vollen Zügen Kind sein. Etwas, wofür sich seine Familie auf verschiedenen Wegen einsetzt, damit es anderen Kindern weltweit genauso möglich ist. Danke dafür!