Wer Patricia Khedim zuhört, weiß, dass diese Frau etwas bewegen kann. In ihrer Stimme stecken Tatendrang, Leidenschaft und viel Optimismus. Alles zusammen hat in den letzten Jahren schon viele gute Dinge bewirkt. Sie hilft, wo sie helfen kann. Zuletzt mit einem Benefizkonzert für die SOS-Kinderdörfer in Syrien, die betroffene Familien nach dem Erdbeben unterstützen.
Manchmal fragt man sich, ob der Tag von Patricia Khedim mehr als 24 Stunden hat. Sie ist ein sehr engagiertes Chormitglied, berufstätig, Mutter und Ehefrau, aktiv im Kirchenvorstand und gibt nebenberuflich Schülern Nachhilfe. Doch all dies ist miteinander verwoben und hat ein übergeordnetes Ziel: In und mit der Gemeinschaft leben und wirken. Gemeinsam sind viele Ereignisse leichter zu ertragen und zusammen kann besser geholfen werden. Wie zuletzt mit dem Benefizkonzert ihres Chores im Februar zugunsten der SOS-Kinderdörfer in Syrien. Die Erbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien hat viele der Überlebenden obdachlos gemacht und vor besondere Herausforderungen gestellt.
Eine lange, schöne Verbindung
Mit SOS-Kinderdorf fühlt sich Patricia Khedim schon viele Jahre sehr verbunden. Alles hat mit den Großeltern angefangen und einem gemeinsamen Urlaub in Österreich. "Ich habe dort das SOS-Kinderdorf Imst kennengelernt", erinnert sie sich. Dieser Besuch hat einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen. "Ich habe es sehr positiv in Erinnerung, es herrschte eine warme, freundliche Atmosphäre". Von da an war der rote Faden zu der internationalen Hilfsorganisation gesponnen, und die Verbindung hält bis heute an. Seit 2019 unterstützt sie ein SOS-Patenkind.
Ihre große Leidenschaft gilt dem Chor Gospelling Souls. Als "Urgestein", wie sie sich selbst bezeichnet, ist sie beinahe ein Vierteljahrhundert dabei. Das gemeinsame Singen und Erleben stärkt und verbindet. Oft entstehen dabei großartige Veranstaltungen, wie letztes Jahr auf dem Marktplatz von Hanerau-Hademarschen. Spontan gaben sie dort ein Konzert, dessen Rekorderlös den Betroffenen des Ukraine-Krieges zu Gute kam. Dieses gute Gefühl, Spaß beim Singen mit einem guten Zweck verbinden zu können, gibt den Sägerinnen und Sängern die Kraft. "Wir strengen uns bei Benefiz-Konzerten noch mehr an, denn die Freude, die wir vermitteln, kommt den Hilfsbedürftigen als Spende zugute", weiß Patricia Khedim aus Erfahrung.
Glückliche Sänger, hohe Spendenbereitschaft
So auch beim letzten Benefizkonzert des Chors in Wacken für die SOS-Kinderdörfer in Syrien, welches Frau Khedim spontan angeregt hat. Ihre Ev.-luth. Kirchengemeinde Wacken stellte die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Trotz Winterwetter kamen 400 Besucher in die Kirche. "Das war ein super Konzert, mit einer unglaublichen Atmosphäre", schwärmt sie und ihre Stimme wird brüchig. Patricia Khedim ist noch sichtlich gerührt von der Veranstaltung. Sie möchte betonen, dass diese Veranstaltung ohne die spontane Bereitschaft des Chorleiters und der Mitsänger und Mitsängerinnen nicht möglich gewesen wäre. Dafür ist sie ihnen sehr dankbar. Friedenslieder von John Lennon, Nena, Michael Jackson und Udo Lindenberg begeisterten das Publikum. Das Lied "We are the world" können fast alle mitsingen. "Wir lieben Benefiz-Konzerte", ergänzt sie, "weil sie oft ein intensives Erlebnis sind". Nicht nur für die Sänger. "Das Konzert hat die Menschen so beeindruckt, dass einige danach nochmal auf uns zugekommen sind, um erneut zu spenden", berichtet sie.
Insgesamt kamen 4.000 Euro an diesem Abend zusammen. 800 Euro davon gingen an die Schleswig-Holsteinische Suchhundestaffel, die an der Syrisch-Türkischen Grenze beim Erbebengebiet im Einsatz war. 3.200 Euro kamen den betroffenen Familien in Syrien zugute. Nach dem verheerenden Erdbeben leisten die SOS-Kinderdörfer dort Nothilfe. Kinder und Eltern werden mit Hilfsgütern versorgt und mit psychologischer Soforthilfe unterstützt. Erbebenwaisen finden ein neues Zuhause.
Erfüllung durch das Ehrenamt
Patricia Khedim sprudelt beim Erzählen. Sie hat so vieles erlebt, Konzerte mit dem Chor im Ausland und viel Gemeinde- und Kirchenengagement. Ihr Leben klingt nach Erfüllung. "Ihr ehrenamtliches Engagement gibt ihr Sinn und Kraft auch für die berufliche Tätigkeit", bringt sie es auf dem Punkt und bei allem ist sie mit vollem Herzen dabei, das spürt man. Am liebsten mit Jung und Alt gemeinsam. Die Chormitglieder sind im Alter von 15 bis 70 Jahren bunt gemischt. Die jüngeren werden nicht nur musikalisch, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Sie, die gerne Lehrerin geworden wäre, findet das klasse.
Schnell merkt man, dass es nicht langweilig wird in ihrem Leben. Das nächste Projekt ist bereits geplant. Zusammen mit einer bekannten Gospelsängerin möchte ihr Chor ein paar Konzerte zusammen geben. Vielleicht sogar eine gemeinsame Tour. Und wer weiß, was sich daraus entwickeln wird…
Unser herzlicher Dank gilt dem Chor Gospelling Souls aus Hanerau-Hademarschen, der durch ihr unermüdliches Engagement bereits vielen notleidenden Menschen weltweit geholfen haben.