Bereits vier Regenzeiten in Folge verzeichnete Kenia viel zu wenig Niederschlag. Für die größtenteils auf dem Land ansässige Bevölkerung eine Katastrophe: Durch die anhaltende Dürre sind die Weideflächen schnell erschöpft, das Milchvieh findet kein Futter mehr und viele Hirten müssen die Jungtiere töten, um wenigstens die Muttertiere zu retten. Die Quellen sind versiegt. Mensch und Tier müssen lange Strecken zu Fuß zurücklegen, um in fremden Gebieten nach Wasser zu suchen. Dadurch kommt es vermehrt zu Konflikten zwischen den Gemeinden.
Die Hungerkrise droht sich weiter zu verschärfen. Das abgemagerte Vieh wird schlechte Verkaufspreise erzielen. Grundnahrungsmittel werden teurer, da die Vorräte aus der ohnehin unterdurchschnittlichen letzten Ernte schnell aufgebraucht sein werden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) geht davon aus, dass Mitte des Jahres 2022 rund 3,5 Millionen Menschen in Kenia von einer akuten Ernährungskrise bedroht sein werden.