Pflegeausbildung als Perspektive

Arbeit zu finden ist nicht einfach für junge Menschen in Somalia. Die Ausbildung an der SOS-Krankenpflegeschule schafft Perspektiven – für die Jugend und die Gesellschaft Somalias.

Bihi lernt für seine Abschlussprüfung als Krankenpfleger. Foto: On Screen Productions/Kevin Ouma

Bihi Omara Wehliye steht kurz vor seinem Abschluss zum Krankenpfleger. "Ich bin der Erste aus meiner Familie, der diesen Beruf hat", erklärt er stolz. Der jüngste von 13 Geschwistern hatte ursprünglich den Traum, Medizin zu studieren. Doch dafür gibt es in Somalia kaum Möglichkeiten. Ein Studium im Ausland blieb dem 22-jährigen verwehrt. Die Bildungschancen im Land sind seit dem Bürgerkrieg sehr gering. Nur 38% der Bevölkerung kann lesen und schreiben. "Meine Eltern haben alles dafür getan, dass wir Kinder mindestens die Gundschule besuchen können", erzählt er. Über seine Aufnahme an die SOS-Krankenpflegeschule war er daher besonders glücklich. "Die Schule hat einen sehr guten Ruf. Und dank des Stipendiatenprogramms muss ich nichts für die Ausbildung bezahlen", erklärt Bihi.

Fundierte, praxisnahe Ausbildung

Neben den Theoriefächern findet die Ausbldung auch praktisch statt. Foto: On Screen Productions/Kevin Ouma

Weil es in Somalia an gut ausgebildetem Pflegepersonal mangelt - die qualifizierten
Fachkräfte haben während der Kriegsjahre vielfach das Land verlassen -, hat SOS 2002 eine Krankenpflegeschule in Mogadischu eröffnet. Jedes Jahr beginnen hier 30 junge Frauen und Männer eine dreijährige Pflegeausbildung oder eine Ausbildung als Hebamme.
Der große Vorteil der Ausbildung an der SOS-Schule ist der direkte praktische Bezug: "Wir durchlaufen während unserer Ausbildung alle Abteilungen der SOS-Klinik, auch das Labor oder die Patientenaufnahme gehören dazu. Es ist eine tolle Erfahrung für uns, mit den Ärzten zusammen zu arbeiten." berichtet Bihi.

Basis für verschiedene Gesundheitsberufe

Die Ausbildung öffnet jungen Frauen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. Foto: On Screen Productions/Kevin Ouma

Seine Mitschülerin Fatuma Mohamed Yusuf hat die Ausbildung gerade erst begonnen. "Ich bin sicher, dass diese Ausbildung für mich das richtige ist, sagt die 20-jährige zuversichtlich. "Ich möchte mich später auf Gesundheitsberatung spezialisieren."

Auch wenn die SOS-Pflegeschüler bei den Einstellungen nicht bevorzugt behandelt werden steht für Bihi schon fest: Er wird an die SOS-Mutter-Kind-Klinik übernommen!

Im Zuge der geplanten Renovierung der SOS-Klinik soll auch die Krankenpflegeschule mit zusätzlichen Büchern, Lernmaterial sowie Computern ausgestattet werden.

 

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