25. November 2014 | PRESSEMITTEILUNG

Scharfer Eintopf mit frittierten Bananen

Wie feiern Kinder in anderen Ländern Weihnachten?

Wir haben in den SOS-Kinderdörfern auf der ganzen Welt durchs Schlüsselloch geschaut, um zu erfahren, wie dort Weihnachten gefeiert wird.

Überall auf der Welt feiern Kinder Weihnachten. Und überall freuen sich Kinder auf Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Selbst in Afrika, wo gar keine Tannenbäume wachsen, werden häufig Weihnachtsbäume aus Plastik geschmückt. In Südamerika schmückt man sogar Palmen. In Russland und Holland zum Beispiel bringen nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke, sondern Väterchen Frost  und der Heilige Nikolaus. Wir haben mal in den SOS-Kinderdörfern auf der ganzen Welt durchs Schlüsselloch geschaut, um zu erfahren, wie dort Weihnachten gefeiert wird.

Dzemo (7) aus Skopje in Mazedonien:
Bei uns bringt der Nikolaus die Weihnachtsgeschenke – hoffentlich bringt er mir dieses Jahr einen CD-Player! Ich liebe Musik und Kinderhörspiele.
Und natürlich bringt er auch viele Süßigkeiten. Am liebsten mag ich Maroni. Die macht unsere Mutter selbst. Dann ist es schön warm in der Küche und ich liebe den Duft, der aus dem Ofen kommt. Schon ein paar Tage vor dem 24.12. basteln wir Christbaumschmuck und dekorieren den Baum mit Ballons und hängen Lampions auf. Die machen ein weiches Licht, das ist sehr gemütlich. Zum Abendessen macht unsere Mutter  Sarma, Krautwickel. Die essen wir gemeinsam vor der Bescherung.

Maribel (9) aus Tiflis in Georgien:
Unser Weihnachten ist sehr gemütlich. Meine große Schwester spielt Weihnachtslieder auf dem Klavier und wir basteln viele, kleine Weihnachtsbäume. Ich wünsche mir dieses Jahr vor allem, dass wir alle gesund bleiben. Meine Kinderdorfmutter hatte im Herbst eine starke Erkältung, da hatte ich Angst um sie. Ich hoffe, dass sie gesund bleibt!

Maria (10) aus Sucre in Bolivien:
Das ganze Dorf macht bei uns ein Weihnachtsfest! Auch die Kinder aus der Nachbarschaft sind eingeladen. Im Kinderdorf bekommt jedes Kind ein kleines Geschenk, aber die Kinder aus der Nachbarschaft feiern oft nicht Weihnachten, sie bekommen keine Geschenke. Deshalb laden wir sie ein. Das ist so schön, wie sie sich freuen! Und ich durfte die Maria im Krippenspiel darstellen. Das war für mich das größte Geschenk.

Bidio (14) aus dem Kinderdorf Santo auf Haiti:
Ich bastle schon Tage vor Weihnachten mit meinen Geschwistern die Dekoration: Engel, Sterne und Weihnachtskarten. Wir verschicken immer sehr viel an unsere Paten. Oft bekommen wir auch Post von unseren Paten aus Deutschland. Dort gibt es Schnee! Leider werde ich auch manchmal traurig: Denn in Haiti gibt es so viele Kinder, denen es schlecht geht und die kein Weihnachten feiern können. Ich hoffe, das bessert sich bis zum nächsten Jahr. Ich wünsche es mir sehr.

Anna (10) aus Lima in Peru:
Unser Weihnachtsfest ist verrückt! Alle 12 Kinderdorffamilien feiern, in jedem Haus gibt es ein Fest. Zum Essen bin ich aber immer in unserem Haus. Meine Mutter kocht nämlich am besten. Es gibt gebratenen Truthahn, Weihnachtsreis mit speziellen Gewürzen und glasierten Kartoffeln. Und als Nachspeise Schokolade und Panetone. Das ist ein Kuchen, den es nur zu Weihnachten gibt. Nur die Zeit bis zur Bescherung dauert so lange: Bei uns kommt der Weihnachtsmann erst um Mitternacht. Als ich klein war bin ich oft vorher eingeschlafen. Aber dieses Jahr bleibe ich wach!

Ramon (9) aus Panama-City in Panama:
Weihnachten ist super bei uns, das ganze Haus ist voller Kinder! Wir sind zehn Geschwister und meine Mutter Maritza hat schon acht Enkel, die kommen alle mit ihren Eltern. Wir lachen viel, es ist laut, aber das stört niemanden. Und das Essen ist super. Es gibt Sancocho, einen scharfen Eintopf mit Rindfleisch und als Nachspeise frittierte Bananen. Die Geschenke sind nicht so wichtig. Ich bekomme wahrscheinlich wieder einen Fußball, der vom letzten Jahr ist leider kaputt gegangen und man konnte ihn nicht mehr flicken.

Marie Thérèse (9) aus Mbalmayo in Kamerun:
Weihnachten beginnt bei uns eigentlich schon Wochen vorher: Wir proben Theaterstücke oder Lieder für den Chor. Alle Kinder feiern dann gemeinsam beim Weihnachtsbaum-Fest auf dem Dorfplatz und führen das, was sie geprobt haben auf. Dann bekommt jeder ein kleines Geschenk. Ich habe letztes Jahr eine Puppe bekommen, die ich mir schon lange gewünscht habe. Ich habe sie Danie genannt. Jede Kinderdorf-Mutter bereitet Köstlichkeiten für das Fest: Hühnchen, Fisch, Cassava-Sticks (schmecken wie Pommes, nur dass man Maniok-Wurzeln frittiert und keine Kartoffeln) und Kuchen, Plätzchen Popcorn, Kroketten und Fruchtsäfte, die wir selbst aus den Früchten machen, die bei uns im Dorf wachsen. Danach gehe ich immer früh ins Bett – weil ich einfach zu viel esse!


Jhuma, 14 aus Dhaka in Bangladesch:
Was ich an Weihnachten besonders mag, ist, dass es jedes Jahr gleich abläuft. Zuerst dekorieren wir das Haus und bauen die Krippe auf. Ein paar Tage vor Weihnachten darf ich mit meiner Mutter Einkaufen gehen. Wir besorgen alles für unser Festessen: Gemüse, Reis, Milch, Nudeln, Früchte und natürlich Süßigkeiten und Eis für meine kleinen Geschwister. Die Bescherung feiert das ganze Dorf auf dem Dorfplatz. Der Dorfleiter verkleidet sich als Weihnachtsmann und jedes Kind bekommt eine Kleinigkeit.

Weltweit gibt es 555 SOS-Kinderdörfer. Die Kinder in diesen Dörfern haben meistens keine Eltern mehr. Sie sind gestorben oder haben die Kinder zurückgelassen. Im Kinderdorf erhalten die Kinder eine neue Familie mit SOS-Mutter und SOS-Geschwistern. Text und Bilder stellen wir nur kostenlos zu Verfügung, wenn sie im Zusammenhang mit den SOS-Kinderdörfern weltweit stehen.

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Weitere Informationen:

Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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