Ein vielfältiges Land in Westafrika
Benin hat eine Gesamtbevölkerung von 10,4 Millionen, die Hauptstadt Porto-Novo hat ungefähr 280 000 Einwohner.
Die offizielle Landessprache in Benin ist Französisch. Es gibt jedoch auch eine Reihe einheimischer Sprachen, vor allem Yoruba und Fon sind weit verbreitet. Seine Küsten umfassten den damals unter dem Namen “Sklavenküste” bekannten Küstenstreifen, von dem aus afrikanische Sklaven nach Nord- und Südamerika verschifft wurden. Im Jahr 1872 wurde Benin zu einer französischen Kolonie. Fast ein Jahrhundert später, im Jahr 1960, gewann Benin seine Unabhängigkeit und wurde zur Republik Benin.
Nach einer Reihe von Militärregimes folgte 1989 der Wechsel zu einer repräsentativen Regierung. Wirtschaftlich ist Benin stark vom benachbarten Nigeria abhängig. Nigeria war und ist der wichtigste Handelspartner des Landes in der Region. Benin ist einer der größten Baumwollerzeugerländer auf dem Kontinent, mit Baumwolle wird ein beachtlicher Anteil des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet.
Eine der stabilsten Demokratien in Afrika, aber dennoch eine sehr arme Nation
In einem Land, in dem fast 10 Prozent der Bevölkerung unterernährt sind, ist das Leben für diejenigen, die auf der sozioökonomischen Leiter an unterster Stelle stehen, ein täglicher Überlebenskampf. Obwohl Benin mittlerweile zu den stabilsten Demokratien in Afrika gehört, ist es immer noch eins der ärmsten Länder des Kontinents - 51 Prozent der Bevölkerung leben in Armut und kämpfen ums tägliche Überleben. Neben HIV/AIDS sind andere ansteckende Krankheiten wie Hepatitis A, Typhus, Malaria und Gelbfieber ein großes Problem für das Gesundheitswesen. In diesem armen afrikanischen Land sterben immer noch Tausende von Menschen an Krankheiten, die in den westlichen Nationen leicht behandelt werden könnten.
Vor allem in den ländlichen Gebieten Benins ist die Armut weit verbreitet; auf dem Land haben nur sieben Prozent der Menschen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Auch die Versorgung mit Trinkwasser ist auf dem Land sehr schwer, wo 28 Prozent der Menschen verunreinigtes Wasser trinken müssen. Im Jahr 2010 erlebte Benin die wohl größte Flutkatastrophe in der Geschichte des Landes. Tausende von Menschen waren gezwungen, ihre überfluteten Häuser zu verlassen. Viele Schulen und öffentliche Gebäude wurden teilweise oder komplett zerstört, und ein Großteil der Ernte wurde ebenfalls vernichtet, wodurch die ohnehin schon kritische Ernährungssituation verschlimmert wurde. Viele Familien haben durch die Flut ihre Anbauflächen verloren.
Kinder brauchen Schutz
Demographisch gesehen ist Benin ein sehr junges Land. Fast 50 Prozent der Landesbevölkerung sind jünger als 18 Jahre. Dennoch kann das Leben für viele Kinder im Benin sehr hart sein, da ihre Rechte jeden Tag verletzt werden.
Viele Kinder haben ihre Eltern durch AIDS verloren, einer Krankheit, die immer noch eins der größten Gesundheitsprobleme des Landes darstellt. Vor allem die Mutter-Kind-Übertragung von HIV stellt ein anhaltendes Problem dar; 37 000 Frauen sind im Benin HIV-positiv.
In einem der ärmsten Länder Afrikas ist ca. eins von fünf Kindern untergewichtig. Von 1000 Lebendgeburten erreichen 90 Kinder nicht mal das Alter von fünf Jahren. Ein schlechter Zugang zu Grundversorgungsdiensten, Nahrung und Bildung macht das Leben für die Kinder im Benin zu einer täglichen Herausforderung. Sehr häufig müssen Kinder arbeiten, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Sie arbeiten in landwirtschaftlichen Familienbetrieben, fahren Rikschas, arbeiten auf Baustellen oder in Kleinbetrieben und auf Märkten. Die Tatsache, dass sie aufgrund der Kinderarbeit nicht in der Lage sind, eine Schule zu besuchen, verringert beträchtlich ihre Chancen auf ein besseres Leben als Erwachsene. Ohne Bildung kann der Teufelskreis der Armut kaum durchbrochen werden.
SOS-Kinderdorf in Benin
Familienstärkung: 2014 begannen wir das SOS-Familienstärkungsprogramm, welches dringend benötigte Unterstützung für Familien, die vom Auseinanderbrechen bedroht sind, bietet. Wir arbeiten direkt mit den Familien und Gemeinden, damit sie ihre Kinder schützen können.
Betreuung in Familien: Kinder ohne elterliche Betreuung finden in einer der drei SOS-Kinderdörfer ein liebevolles Zuhause. Brüder und Schwestern wachsen zusammen in SOS-Familien und SOS-Pflegefamilien auf.
Wo immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien der Kinder zusammen, damit diese in ihre Familien zurückkehren können. In diesem Fall unterstützen wir die Familien während der Zeit des Wandels und der Anpassung.
Bildung: Wir haben Kindergärten, Grund- und Sekundarschulen für gefährdete Kinder.
Bildung und Unterstützung junger Menschen: Die hohe Arbeitslosenrate erschwert den jungen Menschen ihren Weg in die Selbständigkeit. Das SOS-Jugendprogramm ermöglicht jungen Menschen Weiterbildung und unterstützt sie während ihrer Arbeitsuche bis sie selbständig leben können.
Anwaltschaft: Wir arbeiten eng mit anderen Pflegeorganisation und Behörden zusammen, um das Bewusstsein für die Rechte der Kinder zu schärfen.
Website von SOS-Kinderdorf Benin
(verfügbar auf Deutsch, Englisch und Französisch)