Ein politisch stabiles Land
Botsuana ist ein Binnenstaat und liegt im südlichen Afrika. Fast vierzig Jahre einer ununterbrochenen Mehrparteiendemokratie, ein stetig steigendes BIP sowie moderne sozialpolitische Maßnahmen haben Botsuana zu einem Vorbild für viele andere afrikanische Staaten gemacht.
Die wichtige wirtschaftliche Ressource des Landes stellen Diamanten dar; Botsuana ist eine der führenden Exportnationen von Diamanten. Dennoch hat das Land Anstrengungen unternommen, um seine wirtschaftliche Abhängigkeit von Diamanten zu reduzieren. Die Exporte sowie der Dienstleistungssektor erwirtschaften circa 30 Prozent des nationalen BIP.
Trotz Wirtschaftswachstum sind Armut und Ungleichheit nach wie vor weit verbreitet
Botsuana hat im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten eine recht breite Mittelschicht. Mit 8,9 Prozent des BIP gibt die botsuanische Regierung mehr für das Bildungssystem als die meisten anderen Länder in der Region aus. Trotz des beeindruckenden gesamtwirtschaftlichen Wachstums sind die Armutsquoten und die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung immer noch hoch. 23 Prozent der Bevölkerung Botsuanas kämpfen mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag ums Überleben. Die Unterernährung steht ebenfalls im Widerspruch zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes; 26 Prozent der Bevölkerung Botsuanas kämpfen täglich darum, ihren Mindestbedarf an Kalorien zu decken. Die Versorgung mit ordentlichen sanitären Einrichtungen ist in den Städten allgemein recht gut, aber in einigen ländlichen Regionen des Landes ist sanitäre Ausstattung nach wie vor prekär.
Die HIV/AIDS-Pandemie stellt in Botsuana das Hauptproblem des Gesundheitssystems dar. Mit 24,8 Prozent hat das Land eine der weltweit höchsten HIV/AIDS-Infektionsraten. Abgesehen vom großen menschlichen Leid, das AIDS verursacht, hat die Krankheit auch beträchtliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. HIV/AIDS trifft meist Erwachsene auf dem Höhepunkt ihres erwerbstätigen Lebens. Aufgrund der steigenden Sterblichkeitsrate und chronischen Krankheiten nimmt die Erwerbsbevölkerung in Botsuana stetig ab, was wiederum ganze Haushalte und Familien in Mitleidenschaft zieht. Aufgrund von HIV ist die Lebenserwartung bei der Geburt in Botsuana sowie den meisten afrikanischen Staaten südlich der Sahara merklich zurückgegangen. Die Regierung zeigt im Kampf gegen HIV ein hohes Maß an Entschlossenheit. Die HIV-Behandlungsmethoden sind in Botsuana hochentwickelt, und antiretrovirale Medikamente sind ausreichend vorhanden.
Kinder brauchen Schutz
Nach Schätzungen von UNICEF leben in Botsuana circa 130 000 Waisenkinder. Darunter sind 93 000, die ihre Eltern an AIDS verloren haben. Wenn die Eltern krank werden, übernehmen die Kinder automatisch mehr Verantwortung innerhalb der Familie. Wenn die Eltern sterben, müssen viele von ihnen die Haushaltsführung übernehmen. Von Kindern geführte Haushalte sind sozioökonomisch gesehen besonders gefährdet. Die Kinder müssen oft arbeiten, um Geld zu verdienen, wodurch es für viele von ihnen fast unmöglich wird, eine Schule zu besuchen.
Hier beginnt ein Teufelskreis - Bildung ist ein Schlüsselfaktor zur Eindämmung der grassierenden Ausbreitung von HIV. Ohne Bildung laufen junge Erwachsene eine größere Gefahr, sich mit HIV zu infizieren, da sie nicht wissen, wie sie eine Ansteckung überhaupt vermeiden können. In Botsuana sind 16 000 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren mit HIV infiziert. Aufgrund des starken sozialen Stigmas und vorherrschender Vorurteile ist es für junge Menschen in Botsuana manchmal sehr schwierig, mit ihrem Status als HIV-Infizierte zurechtzukommen. Dennoch gibt es auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitsfürsorge große Fortschritte zu verzeichnen; sowohl die Säuglingssterblichkeitsrate als auch die Kindersterblichkeitsrate unter fünf Jahren sind in den vergangenen 12 Jahren deutlich gesunken.
SOS-Kinderdorf in Botsuana
Familienstärkung: Seit dem Jahr 2008 unterhält SOS-Kinderdorf ein SOS-Familienstärkungsprogramm, um Familien dabei zu helfen, ihre Kinder zu beschützen und für sie zu sorgen. Viele der Familien sind von HIV / AIDS beeinträchtigt.
Betreuung in Familien: Betreuung in Familien: Kinder ohne elterliche Betreuung finden ein liebevolles Zuhause in einer der SOS-Familien in Francistown, Serowe and Tlokweng.
Bildung und Unterstützung junger Menschen: Die hohe Arbeitslosenrate erschwert den jungen Menschen ihren Weg in die Selbständigkeit. Das SOS-Jugendprogramm ermöglicht jungen Menschen Weiterbildung und unterstützt sie während ihrer Arbeitsuche bis sie selbständig leben können.
Bildung: Wir haben Kindergärten in Francistown und Serowe, die von mehr als 200 gefährdeten Kindern besucht werden.