Die zweitgrößte Wirtschaft der Welt
China ist das viertgrößte und mit über 1,3 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt. In der größten Stadt, Shanghai, leben 16,5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Peking hat 12,2 Millionen Einwohner.
Seit dem Tod von Mao im Jahr 1978 hat China einen erstaunlichen wirtschaftlichen Wandel vollzogen. Neben dieser wirtschaftlichen Entwicklung gibt es immer mehr Demonstrationen für mehr Demokratie.
Seit den 80er Jahren zählt China zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften der ganzen Welt und ist einem ständigen Veränderungsprozess ausgesetzt. Zu Beginn des Jahres 2011 hat China sogar Japan als zweitgrößte Wirtschaft der Welt überholt. Das Land ist einer der weltweit größten Exportnationen und zieht ausländische Investitionen in Rekordhöhe an.
In China arbeiten 795,5 Millionen Erwerbstätige (2011, Schätzung), von denen 36 Prozent im Dienstleistungssektor, knapp 29 Prozent in der Industrie und 37 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Die Arbeitslosenquote beträgt nur 4,1 Prozent, aber das Wirtschaftswachstum hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Finanzkrise verlangsamt.
Eine Gesellschaft, die sich aufgrund wirtschaftlicher Erfolge schnell verändert
Der schnelle wirtschaftliche Wandel der vergangenen Jahrzehnte hat in China auch die Gesellschaft verändert. Die Alphabetisierungsquote und die Lebenserwartung sind stark angestiegen, und Millionen von Menschen müssen nicht länger in Armut leben. Die Zahl der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze von einem US-Dollar pro Tag leben, wurde seit den 80er Jahren um die Hälfte gesenkt und liegt derzeit bei zehn Prozent.
Derzeit leben 47 Prozent aller Menschen in den Städten, diese Zahl steigt jedoch rasch an. Die Ungleichheiten beim Lebensstandard zwischen ländlichen und städtischen Regionen haben zu sozialen Spannungen in den benachteiligten ländlichen Gebieten geführt. Die Regierung hat den Handlungsbedarf auf diesem Gebiet erkannt und Maßnahmen ergriffen, um die schlechte Infrastruktur in den ländlichen Regionen zu verbessern.
Der Wandel der Gesellschaft stellt auch das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen. Die durch das schnelle Wirtschaftswachstum ausgelöste Umweltbelastung hat zu einer hohen Luftverschmutzung und einer Reihe von Atemwegserkrankungen geführt. Obwohl die aktuellen Zahlen derzeit recht niedrig scheinen, war HIV/AIDS die Infektionskrankheit, die im Jahr 2010 die meisten Todesopfer forderte. Etwa 740 000 leben mit dem Virus (2009, Schätzung).
Die Veränderungen im Lebensstil hatten auch andere Auswirkungen. Fettleibigkeit stellt vor allem in den Großstädten zunehmend ein Problem dar. Circa 15 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen gelten als übergewichtig, und knapp ein Fünftel der Schüler an Grund- und Sekundärschulen in Peking sind fettleibig. Auch psychische Erkrankungen geben Grund zur Besorgnis, China hat vor allem unter Frauen eine der höchsten Selbstmordraten der Welt zu verzeichnen.
Kinder in ländlichen Gebieten sind besonders benachteiligt
In China leben über 334,9 Millionen Kinder unter 18 Jahren. China hat 1991 die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet und seither verschiedene Programme ins Leben gerufen, um die Situation der Kinder zu verbessern.
Die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass eine neunjährige Schulpflicht umgesetzt wird. Nichtsdestotrotz bekommen viele Kinder keine Grundausbildung. Obwohl die Regierung spezielle Fördermittel für arme Regionen bereitgestellt hat, brechen vor allem Mädchen aufgrund der wirtschaftlichen Notlage ihrer Familien die Schule ab.
Die Qualität der Gesundheitssystems und die Zugangsmöglichkeiten sind regional unterschiedlich. Die höher entwickelten Küstenstädte verfügen über eine gute medizinische Versorgung für Neugeborene und Säuglinge, während in den ärmeren ländlichen Regionen oder den Regionen im Westen des Landes die Lage wesentlich schlechter aussieht. In den ärmeren Regionen führt die Mangelernährung häufig zu Folgeerkrankungen, viele Kinder sterben an Lungenentzündung und an Durchfall.
China verzeichnet weltweit eine der höchsten Quoten an Kinderarbeit. Auch hier sind die Kinder in ländlichen Regionen benachteiligt, da auf dem Land mehr Kinder als in den Städten zur Kinderarbeit gezwungen werden.
Die jüngsten Veränderungen hatten auch Auswirkungen auf die Jugendlichen in China, die versuchen, in einer sich wandelnden Gesellschaft ihren Platz zu finden. Circa 30 Millionen Teenager unter 17 Jahren leiden an psychischen Problemen, und die Zahlen steigen vermutlich weiter an.
SOS-Kinderdorf in China
Betreuung in Familien: Kinder ohne elterliche Betreuung, finden in einer der zehn SOS-Kinderdörfer ein liebevolles Zuhause. Brüder und Schwestern wachsen zusammen in SOS-Familien auf.
Unterstützung für junge Menschen: Die SOS-Jugendprogramme ermöglichen jungen Menschen Weiterbildung und unterstützten sie während ihrer Ausbildung bis sie selbständig leben können.
Bildung: Kleine Kinder können die SOS-Kindergärten besuchen, während ihre Eltern an Bildungsmaßnahmen teilnehmen oder arbeiten