Sri Lanka hat eine Krise nach der anderen erlebt
Die Republik Sri Lanka liegt im Indischen Ozean. 21,5 Millionen Menschen leben auf der Insel. Und das Leben ist nicht einfach: Im Jahr 2002 wurde nach zwei Jahrzehnten andauernder Kämpfe ein Waffenstillstand geschlossen, und es kam zu ersten Friedensgesprächen. 2009 wurden die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den tamilischen Tigern und den Regierungstruppen endlich beendet. Der Krieg hatte schwere Folgen für die Bevölkerung des Landes, vor allem für kleine Kinder und Jugendliche. Der Tsunami 2004 kostete 40.000 Menschen das Leben und noch viele mehr ihr Heim. Im Jahr 2011 wurden Hunderttausende Menschen in Sri Lanka durch die massiven Überflutungen im Osten des Landes obdachlos. Die jüngste wirtschaftliche, soziale und politische Krise hat zu Hyperinflation, Arbeitsplatzverlusten und Engpässen bei Lebensmitteln, Waren und Medikamenten geführt.
Familien kämpfen weiter um ihr Überleben
In den letzten Monaten hat sich die Situation in Sri Lanka drastisch verändert: Nach Angaben des Ministeriums für Frauen- und Kinderangelegenheiten sind 9 von 10 Menschen in Sri Lanka seit Beginn der Krise auf staatliche Hilfe angewiesen.
Es gibt viele Faktoren, die zu dieser Krise beitragen. Einer davon ist die COVID-19-Pandemie: der Tourismussektor, ein wirtschaftliches Standbein des Landes, ist eingebrochen. Darüber hinaus ist das Land vom Krieg in der Ukraine betroffen - Sri Lanka importiert 45% seines Weizens aus Russland und der Ukraine und exportiert 18% seiner Schwarztee-Ernte in diese beiden Länder. Beide Lieferströme sind stark zurückgegangen
Eltern verbringen ihre Tage damit, für lebenswichtige Güter zu sorgen. Die Stromausfälle wirken sich auf alle Lebensbereiche aus - vom Krankenhausbetrieb bis zum Bildungswesen. Viele Schulen sind geschlossen. Von den Kindern wird erwartet, dass sie online lernen, aber das ist oft nicht möglich: Viele Kinder haben keinen Zugang zu Computern oder Smartphones. Selbst diejenigen, die über die entsprechende Technik verfügen, können wegen des Strommangels nicht lernen.
Kinder brauchen Schutz und Obhut
Die wirtschaftliche, soziale und politische Krise bedeutet, dass Kinder besonderen Schutz und besondere Betreuung benötigen.
In dieser Krise tun die Eltern ihr Bestes, um kurzfristig für ihre Kinder zu sorgen. Viele haben ihr Vieh oder ihr Vermögen verkauft, um ein gewisses verfügbares Einkommen zu erzielen, damit die Kinder weiterhin zur Schule gehen und lebenswichtige Güter wie Trinkwasser und Lebensmittel kaufen können.
SOS-Kinderdorf in Sri Lanka
Familienstärkung: Wir arbeiten mit Partnern und den Gemeinden vor Ort und helfen Familien, um sie vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren. Wir stellen sicher, dass gefährdete Familien Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen wie medizinische Versorgung und Bildung haben. Darüber hinaus bieten wir Kinderbetreuung, Schulung und Beratung an, damit die Eltern sich ein Einkommen verschaffen und für ihre eigenen Kinder sorgen können. Bis September 2022 haben wir 2.800 Familien geholfen.
Betreuung in SOS-Kinderdorf-Familien: Wenn Kinder trotz aller Unterstützung nicht bei ihren Eltern bleiben können, finden sie in den SOS-Familien ein neues Zuhause.
Wo immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien der Kinder zusammen, damit diese in ihre Familien zurückkehren können. In diesem Fall unterstützen wir die Familien während der Zeit des Wandels und der Anpassung.
Bildung: Mehr als 640 Kinder besuchen regelmäßig die Kindergärten sowie die Grund- und Sekundarschulen von SOS-Kindedorf im ganzen Land.
Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen, bis sie ein selbständiges Leben führen können. Wir bieten ihnen Zugang zu Schul- und Berufsausbildung, damit sie die richtigen Fähigkeiten haben, um Arbeit zu finden oder sich selbstständig zu machen.
Nothilfeprogramm: SOS-Kinderdorf verstärkt seine Unterstützung für die am meisten gefährdeten Kinder, Jugendlichen und Familien. Wir kümmern uns um die dringenden und grundlegenden Bedürfnisse der Familien, die in den am stärksten betroffenen Gebieten am meisten Unterstützung benötigen. Wir arbeiten mit lokalen Gemeinschaften zusammen, um Kinder vor Schaden zu bewahren. Wir stellen sicher, dass die Familien Zugang zu Nahrungsmitteln und anderen Grundbedürfnissen haben. Wir unterstützen Kinder, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen können.
Website von SOS-Kinderdorf Sri Lanka
(verfügbar auf Englisch)