Einige Fakten über Südkorea
Die Republik Korea liegt an der Südspitze der koreanischen Halbinsel in Ostasien. Das Land grenzt im Norden an Nordkorea, im Osten an das Japanische Meer (oder Ostmeer), im Süden und Südosten an die Meerenge zwischen Korea und Japan sowie im Westen an das Gelbe Meer. Die Bevölkerung von Südkorea umfasst 48,7 Millionen Menschen (Juli 2011, geschätzt), die Hauptstadt Seoul hat ca. 9,8 Millionen Einwohner.
Die Republik Korea wurde im Jahr 1948 gegründet. Zwei Jahre später brach der Koreakrieg zwischen Süd- und Nordkorea aus, der bis 1953 andauerte. Bis zum heutigen Tag sind die Beziehungen zwischen den beiden Ländern äußerst angespannt. Nach Kriegsende haben die nachfolgenden koreanischen Regierungen versucht, die Wirtschaft zu stabilisieren. Dies gelang erstmals Mitte der 70er Jahre.
Ein asiatischer Tigerstaat mit einer ungleichen Einkommensverteilung
Heutzutage gehört die Republik Korea nicht nur zu den wichtigsten Wirtschaften Asiens, sondern zählt auch zu den 20 größten Wirtschaftsmächten der Welt. Das Land hat sowohl unter der asiatischen Finanzkrise von 1997/1998 als auch unter der jüngeren globalen Finanzkrise von 2008-2010 gelitten, sich aber beide Male wieder erfolgreich erholt.
Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr 2010 um mehr als sechs Prozent. Die Wirtschaft basiert überwiegend auf dem Dienstleistungssektor; hier sind mehr als 68 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Ca. 24 Prozent sind in der Industrie tätig, etwas über sieben Prozent in der Landwirtschaft. Die Arbeitslosenquote liegt bei niedrigen 3,3 Prozent.
Die Menschen in Südkorea genießen einen hohen Lebensstandard. Sie haben Zugang zu sauberem Trinkwasser, ordentlichen sanitären Einrichtungen und einer guten medizinischen Versorgung. Eine der größten Herausforderungen Südkoreas stellt die alternde Bevölkerung dar - das Land hat eine der weltweit niedrigsten Geburtenraten und eine hohe Lebenserwartung von 79 Jahren zu verzeichnen.
Südkorea ist ein dicht besiedeltes Land. 83 Prozent der Bevölkerung lebt in den Stadtgebieten. Während des wirtschaftlichen Aufschwungs in den 60er und 70er Jahren zogen viele Menschen vom Land in die Städte. Die rapide Industrialisierung und die schnelle städtebauliche Entwicklung haben zu einigen negativen Folgen für die Umwelt geführt, weshalb die Regierung in jüngster Zeit Maßnahmen für eine "Grüne Wachstumspolitik" eingeführt hat.
Der Wohlstand der letzten Jahrzehnte ist in der Bevölkerung nicht gerecht verteilt; die Unterschiede zwischen arm und reich sind extrem. Ca. 15 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze (2006, Schätzung). Die Armut trifft vor allem Menschen über 65 Jahren, die keine Arbeit haben.
Die Lage der Kinder in Südkorea
Zirka 16 Prozent der Bevölkerung in Korea ist jünger als 14 Jahre. Die niedrige Geburtenrate hat die Regierung dazu veranlasst, Familien mit Kindern oder Menschen, die Kinder aus den staatlichen Waisenhäusern adoptieren, finanzielle Anreize zu gewähren.
Die meisten Kinder in Korea profitieren vom verbesserten Lebensstandard. Sie haben Zugang zum Gesundheitssystem, und die Quote der Kindersterblichkeit unter 5 Jahren ist im Laufe der letzten Jahrzehnte gesunken. Die Kinder in Südkorea haben Zugang zu einem exzellenten Bildungssystem; im Jahr 2006 belegte das Land in der PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) einen der weltweit führenden Plätze. Die koreanische Gesellschaft legt großen Wert auf Bildung, die als bedeutender Faktor für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Landes erachtet wird.
Trotz der zunehmend besseren wirtschaftlichen Lage sind einige Kinder in Südkorea vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht, vor allem Kinder in armen Haushalten oder Kinder alleinerziehender Mütter. Seit dem Ende des Koreakrieges im Jahr 1953 wurden mehr Kinder für Adoptionen ins Ausland freigegeben als in jedem anderen Land der Welt. Angesichts der niedrigen Geburtenrate und dem steigenden Wohlstandsniveau im Land hat die Regierung Gesetze erlassen, um die internationale Adoptionspraxis bis 2015 abzuschaffen.
SOS-Kinderdorf in Südkorea
In den 70er und 80er Jahren erlebte Korea ein Wirtschaftswachstum, worauf bedauerlicherweise wieder eine Wirtschaftskrise folgte. Die steigende Arbeitslosigkeit und die sozialen Probleme hatten zur Folge, dass viele Familien nicht länger für ihre Kinder sorgen konnten. Zu dieser Zeit gewann die Arbeit von SOS-Kinderdorf eine zentrale Bedeutung, um Kindern, deren Eltern nicht länger für sie sorgen konnten, ein liebevolles Zuhause zu bieten.
SOS-Kinderdorf unterstützt seither Familien durch Kindertagesstätten für kleine Kinder sowie Beratung und Betreuung für junge Menschen. Die Sozialzentren bieten Freizeitclubs, pädagogische Maßnahmen und Beratungen für Kinder, Jugendliche und Familien an.
Website von SOS-Kinderdorf Korea
(verfügbar auf Koreanisch und Englisch)