Mit Bildung und Sensibilisierung ans Ziel
Mit Hilfe der "Alkalo" (den Gemeindeführern), wurden in den Ortschaften Sintet, Kalagi, Kan Mamadou, Jarrol und Kampassa innerhalb des Foni-Jarrol-Bezirks 100 alleinerziehende Mütter ausgewählt, die besonders dringend Unterstützung benötigten. Die Hilfe war dabei breit gefächert:
Ausbildung
- Alphabetisierung: 89 % der Frauen in der Region sind Analphabeten. In praktischem Unterricht lernten die Projektteilnehmerinnen Lese- und Rechenfertigkeiten.
- Berufsausbildung: Kurse unterstützen die Frauen dabei, sich ein eigenes Einkommen aufzubauen, z. B. Tierzucht, Gemüseanbau, Stoffe färben, Seifenherstellung, Mini-Shops, Friseur etc.
- Mit finanzieller Starthilfe bzw. Mikrokrediten halfen wir Frauen bei der Gründung ihres eigenen Geschäfts.
- Die Frauen entwickelten Geschäftspläne und eröffneten ein eigenes Sparkonto.
Respekt und Verantwortung
Viele der Frauen berichteten, dass sie mit viel mehr Respekt von Männern behandelt werden, seit sie ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Auch der Druck auf Familienangehörige, die alleinstehende Mütter mitversorgen müssen, sinkt dadurch enorm. Als Folge ist auch die Gewalt gegen Frauen erheblich zurückgegangen.
Zusätzlich ist es diesen Müttern nun möglich, ihre Kinder zur Schule zu schicken, da sie nun die Kosten für Schulmaterial, Essen und Gebühren selbst aufbringen können.
Hilfe für Kinder in Gambia
Unterstützen Sie die Arbeit der SOS-Kinderdörfer in Gambia - helfen Sie mit Ihrer Spende!
Sensibilisierung für Kinder- und Frauenrechte
In Vorträgen und Treffen wurden Themen rund um Elternschaft und Kindererziehung, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Kinderrechte, kulturelle Praktiken (speziell FGM), frühe Heirat und Zwangsverheiratung sensibel angesprochen und diskutiert.
Seit die Familien wissen, dass es z.B. ein Recht auf Bildung, Ernährung oder Gesundheit gibt, sorgen die Mütter verstärkt dafür, dass ihre Kinder zur Schule gehen und gesundes Essen bekommen. Viele der Kinder berichten, dass sich ihre Mütter nun mehr Zeit für sie nehmen und dass wichtige Themen und Pläne gemeinsam in der Familie besprochen werden.
Kampf gegen Frauenbeschneidung (FGM)
Durch die direkte Arbeit mit den Beschneiderinnen (Ngamsimba) und Bewusstseinsbildung wurden gesundheitlichen Risiken und dauerhaften Schäden durch FGM thematisiert. Ehemalige Ngamsimba unterstützen diese Arbeit. Das Thema öffentlich ansprechen zu können, brachte einen großer Fortschritt. Denn bisher galt Genitalverstümmelung als großes Tabuthema, das praktiziert aber über das nicht gesprochen wurde. Auch die Männer wurden bei diesem Thema mit eingebunden.
Inzwischen haben alle Beschneiderinnen der Region diese "Arbeit" aufgegeben. Dass sie ihr gesellschaftliches Ansehen behalten und neue Einkunftmöglichkeiten gefunden haben, hat ihrer Entscheidung sehr unterstützt. Alle befragten Frauen in den Dörfern sind sich einig: "Wir werden unsere Töchter nicht beschneiden lassen."
Veränderung, die weitergeht
Ausgestattet mit einem stärkeren Rechtsbewusstsein, Geschäftswissen und einem Netzwerk aus gegenseitiger Unterstützung fördern diese Frauen innerhalb ihrer Gemeinden die Rechte der Frauen und bewirken so eine grundlegende Veränderung in der Gesellschaft von Foni Jarrol.