Mali: SOS-Hilfe für Flüchtlingskinder
In Mali sind Hunderttausende vor dem Bürgerkrieg geflohen. Trotz des internationalen Militäreinsatzes bleibt die humanitäre Krise dramatisch. Um Flüchtlingskindern und ihren Familien beizustehen, leisten die SOS-Kinderdörfer in der Region von Mopti Nothilfe.

Hilfe für unterernährte und traumatisierte Kinder
Der Vorstoß der Islamisten kam nur wenige Kilometer vor der Regionalhauptstadt Mopti in Zentral-Mali zum Stehen. Viele Menschen aus dem umkämpften Norden haben sich dorthin geflüchtet. "Dort leben derzeit mehr als 4.000 obdachlose Familien unter katastrophalen Bedingungen. Sie haben nicht genug Wasser, Essen, Sanitäreinrichtungen", sagt Ibrahima Bane, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Mali.
SOS-Mitarbeiter leisten in Mopti und den umliegenden Gebieten humanitäre Hilfe für Flüchtlingskinder und ihre Familien. Das Nothilfeprogramm umfasst folgende Hilfsmaßnahmen:
- Lebensmittelhilfe und Trinkwasser für rund tausend Flüchtlingsfamilien
- gezielte Ernährungsprogramme für unternährte Kinder unter fünf Jahren, für Schwangere und stillende Mütter
- Betreuung von unbegleiteten Kindern und Kindern in extremen Notlagen
- psychologische Hilfe für traumatisierte Kinder, Spiel- und Lernaktivitäten
- Verbesserung der sanitären Bedingungen für Flüchtlingsfamilien
SOS-Einrichtungen vor Ort sind Basis der Nothilfe
Ausgangspunkt der Nothilfe sind die SOS-Einrichtungen vor Ort: In Mopti und Umgebung gibt es ein SOS-Kinderdorf, Sozialprogramme für Familien, eine SOS-Schule und einen Kindergarten. Im April 2012 musste das SOS-Kinderdorf Socoura bei Mopti evakuiert werden, die SOS-Familien wurden in die beiden südwestlicher gelegenen SOS-Kinderdörfer in Sicherheit gebracht. Die anderen Einrichtungen setzten trotz des bedrohlich nahen Krieges ihre Arbeit fort, um Not leidende Kinder und Familien weiter zu unterstützen."Die Menschen in Mali brauchen uns mehr denn je"
"Man könnte meinen, die Lage hätte sich seit der Militärintervention wieder normalisiert. Aber die ernsten psychologischen Folgen durch Kriegserlebnisse und der tägliche Strom an Flüchtlingen haben tiefe Spuren hinterlassen", sagt Ibrahima Bane. "Wir müssen humanitäre Hilfe leisten, wir müssen die Ernährung sicherstellen, wir müssen uns um Sicherheit kümmern. Wir müssen uns darauf vorbereiten, was nach dem Krieg kommt. Hier braucht man uns mehr denn je."