Angesichts der schockierenden Lage der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze rufen die SOS-Kinderdörfer dringend dazu auf, dem Schutz von Kindern und Familien auf der Flucht oberste Priorität zu geben.
"Verantwortliche vor Ort wie auch in der gesamten EU müssen sofort dafür sorgen, dass Flüchtlingskinder vor Gewalt geschützt sind und eine adäquate Versorgung erhalten“, sagt Louay Yassin, Sprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit in München. Vor allem auf den griechischen Inseln eskaliere die Situation mehr und mehr. Dort leben aktuell 42.000 Asylbewerber unter menschenunwürdigen Bedingungen in überfüllten Lagern. Ein Drittel davon sind Kinder – über die Hälfte von ihnen jünger als zwölf Jahre. 14 Prozent aller Kinder sind unbegleitet. "Die Sicherheit der Kinder ist nicht verhandelbar", sagt Yassin. "Wir müssen sie jetzt aus der Gefahrenzone holen! Ein Flüchtlingscamp ist kein passender Ort für ein Kind."
Die Kinderhilfsorganisation fordert:
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Die EU-Staaten müssen Kinder und Familien aufnehmen und menschenwürdig unterbringen.
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Kinder und Familien müssen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Schulen und psychosozialer Unterstützung erhalten.
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Unter keinen Umständen dürfen Kinder von ihren Familien getrennt werden.
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Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge brauchen besonderen Schutz. Es muss alles dafür getan werden, Familien wieder zusammenzuführen.
Hilfsprojekte der SOS-Kinderdörfer in Griechenland
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen geflohene Kinder und Familien in Griechenland vielfältig, unter anderem im Camp Kara Tepe auf der Insel Lesbos, wo Jungen und Mädchen Schulunterricht und psychosoziale Unterstützung bekommen. Aufgrund der Sicherheitslage mussten SOS-Mitarbeiter ihre Arbeit auf der Insel kurzzeitig aussetzen, sind aber inzwischen wieder im Einsatz für die Kinder.