09. Oktober 2025 |  NEWS

Friedensplan für Gaza: SOS-Kinderdörfer kündigen Ausweitung von Nothilfe und Wiederaufbau an

Erstmals seit über zwei Jahren Krieg zwischen Israel und der Hamas gibt es eine greifbare Chance auf Frieden: Nach der Teilzustimmung der Hamas zu einem internationalen Friedensplan soll eine Waffenruhe in Kraft treten. Die SOS-Kinderdörfer weltweit kündigen an, so bald wie möglich ihre humanitäre Hilfe massiv auszuweiten und Wiederaufbauprogramme umzusetzen.

„Schon jetzt ist klar, dass die Kinder in Gaza noch sehr lange Hilfe benötigen werden. Das ganze Land ist zerstört, unzählige Menschen sind gestorben, Kinder und Familien haben schwerste körperliche wie seelische Wunden davongetragen. Die SOS-Kinderdörfer werden alles tun, um sie zu unterstützen. Als eine von wenigen internationalen Organisationen waren wir während des Krieges durchgehend in Gaza an ihrer Seite. Jetzt werden wir unsere Hilfe so schnell wie möglich ausweiten“, sagt Lanna Idriss, Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Ein Zeichen der Hoffnung. Foto: Majdi Fathi

Die SOS-Kinderdörfer betreuen unter schwierigsten Bedingungen in einem provisorischen Camp in Khan Younis 46 Kinder, die im Krieg ihre Eltern verloren haben. Sie mussten hierher fliehen, nachdem das SOS-Kinderdorf Rafah zerstört wurde. Auch Kinder und Familien in der Nachbarschaft erhalten psychologischer Unterstützung.

Am dringendsten nötig sei es jetzt, die Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen. Hilfslieferungen müssen unmittelbar in vollem Umfang ins Land gelassen werden. Nachdem der allergrößte Teil der Menschen in Gaza auf der Flucht ist, fehlt es massiv an Unterkünften. Die Menschen brauchen außerdem medizinische und psychologische Hilfe. 

Idriss sagt: „Die SOS-Kinderdörfer werden alles tun, um den Kindern und Familien in Gaza Sicherheit, Stabilität und eine Zukunft zu geben. Alles andere als ein langfristiger Frieden in Gaza ist nicht akzeptabel.“

Die humanitäre Lage in Gaza

  • Der Krieg dauert seit mehr als zwei Jahren an.
  • Über 44.000 Kinder haben mindestens ein Elternteil verloren.
  • Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen.
  • Die Infrastruktur liegt weitgehend in Trümmern, Straßen, Krankenhäuser, Schulen und Wasserversorgung sind zerstört.
  • Die SOS-Kinderdörfer waren während der gesamten Krise vor Ort aktiv und sind jetzt bereit, Hilfe und Wiederaufbau massiv zu verstärken.