Die SOS-Kinderdörfer leisten weiterhin Nothilfe für Flutopfer in Bolivien: So betreut eine SOS-Tagesstätte in Trinidad Mädchen und Jungen aus besonders schwer betroffenen Familien. Es sind die Kinder, die am meisten unter den Folgen der Naturkatastrophe leiden.
Vor knapp zwei Monaten wurden große Gebiete der bolivianischen Amazonas-Ebene überschwemmt. Schätzungsweise 400.000 Menschen wurden durch die Fluten obdachlos, viele haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. In Trinidad, der Hauptstadt des Distrikts Beni, sind etwa 40 Prozent der Flutopfer Kinder unter zwölf Jahren*. Sie sind in behelfsmäßigen Unterkünften entlang der Schnellstraßen oder in öffentlichen Schulen untergebracht.
Nach wie vor sind viele Familien auf Beistand angewiesen. Um ihnen zu helfen, haben die SOS-Kinderdörfer in Trinidad eine Kindertagesstätte eingerichtet. Rund 120 Mädchen und Jungen im Alter von bis zu zehn Jahren besuchen täglich das Zentrum. Die Kinder bekommen vier Mahlzeiten pro Tag und werden medizinisch betreut. Außerdem werden verschiedene Spielaktivitäten, Kreativprogramme und Lernhilfen angeboten. Zehn Stunden täglich ist die Kindertagesstätte geöffnet, 14 SOS-Mitarbeiter und zwei Helfer einer lokalen Einrichtung bilden das Betreuungsteam.
"Das Tageszentrum betreut Kinder aus Familien, die besonders hart von den Überschwemmungen getroffen wurden. Es sind Familien, wo beide Eltern arbeiten gehen müssen und ihre Kinder tagsüber nicht betreuen können, sowie Großfamilien mit vielen kleinen Kindern", sagt Guido Pecho, der Leiter des SOS-Kinderdorfes in Santa Cruz. In Kürze soll eine weitere Kindertagesstätte in Trinidad ihre Arbeit aufnehmen.
In Abstimmung mit den örtlichen Behörden hat SOS-Kinderdorf in Beni auch Nothilfepakete an bedürftige Familien verteilt; unter anderem enthielten diese Hilfspakete Speiseöl, Milch, Reis, Getreide, Nudeln, Bohnen und Konserven sowie Hygieneartikel, Medikamente und Schulbücher.
In Bolivien gibt es neun SOS-Kinderdörfer und zahlreiche Sozial- und Bildungsprogramme für Kinder und Familien. Die Einrichtungen in Santa Cruz blieben von den Überschwemmungen verschont und konnten ihren Betrieb fortsetzen.
*UNICEF