Brasilien und Fußball – das gehört für viele irgendwie zusammen. Als fünffacher Weltmeister und Gastgeber der Fußball-WM 2014 scheint das Fußballspielen den Brasilianern irgendwie im Blut zu liegen. Es gibt rund 800 Profi-Teams und tausende Amateurmannschaften. Und viele Jugendliche träumen davon, genauso wie die Fußballgrößen Cristiano Ronaldo oder Leonel Messi ihr Hobby zum Beruf machen zu können.
Elton Pereira da Silva ist Sportlehrer. Seit zwei Jahren arbeitet er im SOS-Kinderdorf Poá, wo er ein neues Programm ins Leben rief: "Sport für alle". Elton bringt Jugendliche aus dem SOS-Kinderdorf und der Nachbarschaft zusammen und verbindet Freizeitspaß mit sozialem Lernen. Sich kennenlernen, Vorurteile abbauen und mehr über einander erfahren, das findet der passionierte Sportlehrer wichtig. So erfahren die Jugendlichen aus der Nachbarschaft, was im SOS-Kinderdorf gemacht wird und warum die Kinder und Jugendlichen hier leben. Gleichzeitig erleben die SOS-Kinder: "Ich bin ein Teil der Gemeinschaft hier", und dass auch die Jugendlichen aus der Nachbarschaft ihre Probleme haben.
Poá liegt im Großraum von São Paolo und ist eine relativ gut entwickelte Stadt mit rund 100.000 Einwohnern. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass es auch hier vielen Familien schlecht geht. Rund 10.000 Menschen haben nur das Nötigste zum Leben, an die tausend Kinder leben in extremer Armut.
Fußball als Werkzeug
80 Jugendliche im Alter von neun bis 17 Jahren treffen sich regelmäßig auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfes Poá zum kicken. "In der Nachbarschaft unseres SOS-Kinderdorfes gibt es keinen einzigen Sportplatz. Darum bringen wir die Kinder und Jugendlichen hier zusammen", erklärt Rogério Lima, Leiter des SOS-Dorfes. "Hier finden die Jugendlichen einen Ort, an dem sie 'Kindheit' erfahren. Abseits von der Straße, weg von den Problemen zu Hause."
"Es geht mir weniger um das Fußballspiel, als um die Kinder selbst", berichtet Elton Pereira. "Wie war es in der Schule? Wie geht es bei Euch daheim? Das sind wichtige Fragen, die ich den Kindern stelle." Fragen, die oft zu kurz kommen. Scheinbar beiläufig gelingt es ihm, den Jugendlichen beim Training etwas mit auf den Weg zu geben. Fußball kommt nicht ohne Regeln aus - und so lernt man sie auch für den Alltag. Die Kinder erfahren Respekt und lernen, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann als alleine. Die Großen ermutigt Elton, sich Ziele zu setzen und eine Ausbildung zu machen.
Soziale Entwicklungen anstoßen
Ein Match gegen eine andere Jugendmannschaft. Vor dem Anpfiff sammeln sich alle im Kreis, legen sich die Arme auf die Schultern. Elton bekräftigt seine Jungs und stimmt sie auf das Spiel ein. "Ihr müsst nicht gewinnen! Aber ich wünsche mir dass ihr in zwei bis drei Jahren ein Vorbild für andere sein werdet und eure Pläne verfolgt."
Für Elton, der als jüngster von drei Brüdern in Poá aufgewachsen ist, geht mit seiner Arbeit ein Traum in Erfüllung: Durch Sport soziale Entwicklungen ermöglichen. "Ich möchten den Jungs zeigen, dass jeder von ihnen ein eigenständiger und wertvoller Mensch ist und dass wir unsere Welt verbessern können. Egal vor welchen Herausforderungen wir stehen, mit etwas Hilfe können wir Dinge verändern.", so der Pädagoge. So gesehen sind die Jungs aus Eltons Mannschaft auf jeden Fall Gewinner!
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