Fatou Bintou Sallah, Sozialarbeiterin bei den SOS-Kinderdörfern in Gambia, erzählt, wie wichtig Bildung für ihr eigenes Leben ist – und für die Familien, die sie betreut.
"Bildung ist für mich mehr als nur ein Abschluss. Es ist ein Schlüssel, der Türen zu einer besseren Zukunft öffnet", sagt Fatou Bintou Sallah, als sie an ihre eigene Schulzeit zurückdenkt.
Geboren in Brikama, Gambia, wuchs Fatou in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Traum von einem Universitätsstudium schien weit entfernt, doch Fatou ließ sich nicht entmutigen.
Kein Geld für die Uni
"Ich habe immer gewusst, dass Bildung der einzige Weg ist, um aus der Armut auszubrechen", erinnert sie sich. "Mein Vater ist Lehrer, er hat immer darauf geachtet, dass meine drei Geschwister und ich eine gute Ausbildung erhalten."
Doch die finanziellen Mittel waren knapp. Als Fatou an die Universität gehen wollte, konnte sich die Familie die Studiengebühren nicht leisten. "Ich habe dann einfach trotzdem angefangen zu studieren, obwohl ich niemanden hatte, der im ersten Semester für meine Gebühren aufgekommen ist."
Wissen gibt Selbstvertrauen
Doch ab dem zweiten Semester konnte Fatou eine Organisation von ihren Leistungen überzeugen und erhielt ein Stipendium für den Studiengang Entwicklungswissenschaften. Währenddessen engagierte sich Fatou in zahlreichen Projekten, die darauf abzielten, die Lebensbedingungen in ländlichen Gemeinden zu verbessern. "Ich habe gelernt, dass Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Selbstvertrauen", erklärt sie.
"Bildung ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht."
Nach ihrem Abschluss fand Fatou eine Anstellung bei den SOS-Kinderdörfern als Sozialarbeiterin. "Als ich anfing, bei den SOS-Kinderdörfern zu arbeiten, habe ich schnell gemerkt, dass Bildung der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme ist", sagt sie. "Viele der Kinder, mit denen ich arbeite, haben kaum eine Schulbildung. Sie haben keine Perspektive und sind oft von Armut und Diskriminierung betroffen."
Fatou ist überzeugt, dass jeder Mensch das Recht auf Bildung hat. "Bildung ist nicht nur ein Privileg, sondern ein Menschenrecht", betont sie. "Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sein Potenzial voll auszuschöpfen."
Mit ihrer Arbeit bei den SOS-Kinderdörfern setzt Fatou alles daran, die Bedeutung von Bildung zu vermitteln. Sie organisiert Workshops und Schulungen, um die Menschen zu befähigen, ihre eigene Zukunft zu gestalten.
"Das Schönste an meiner Arbeit ist, dass ich den Erfolg meistens sofort sehe: Die Kinder werden selbstbewusster, sie trauen sich mehr zu. Dafür schlägt mein Herz."