Monica Koffa ist seit 16 Jahren Mutter im SOS-Kinderdorf Monrovia. Wenn ein Kind neu in ihre Familie kommt, ist es oft das gemeinsame Lachen, dass die erste Verbindung schafft.
"Mutter zu sein, kann ein anstrengender Job sein, wenn du keinen Sinn für Humor hast", sagt SOS-Mutter Monica aus dem Kinderdorf Monovia in Liberia. "In meiner Arbeit mit den Kindern habe ich Lachen immer als therapeutisch empfunden."
Monica ist bereits seit über 16 Jahren SOS-Mutter, aber hat von ihrem Elan nichts verloren. Sie ist herzlich und unverstellt. Aktuell lebt sie zusammen mit sieben Kindern in Haus Nummer 11 des Kinderdorfs.
"Mama, was hättest du lieber: Mehr Geld oder mehr Zeit mit uns?"
Es reicht ein Vormittag, um zu erleben, wie der Humor in Monicas Haus mitschwingt. Noch vor dem Frühstück sitzt die Familie zusammen und albert herum, die Kinder grinsen bis hinter die Ohren. Bald darauf setzen sie sich an den Tisch und Monica spricht ein Gebet, eingeleitet von einem Augenzwinkern: "Lieber Gott, schau doch, dass ich nicht so viel im Haushalt arbeiten muss, damit ich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen kann!" Danach beginnt die Familie zu essen, bis auf die fünfjährige Joy, die noch über etwas nachzudenken scheint und schließlich fragt: "Mama, wenn du aussuchen könntest, würdest du dann lieber viel Geld haben oder mehr Zeit mit uns?" Monicas trockene Antwort: "Ich würde das Geld nehmen – aber euch mag ich auch ganz gerne." Gemeinschaftlich beginnt die Familie zu kichern.
Als sie den Tisch abräumen, fällt Monica wieder etwas ein. Ihrer Meinung nach gebe es drei Möglichkeiten, etwas zu erledigen: "1. Tu es selbst. 2. Beauftrage jemanden, es für dich zu übernehmen. 3. Sag deinen Kindern, es bloß nicht zu tun!"
Was die SOS-Mutter allen Eltern rät
Monicas Lachen kommt immer gepaart mit Wärme und einer tiefen Zuneigung für die Kinder daher, es ist freundlich, nie ausgrenzend. Zu lachen bedeutet für Monica auch keineswegs, eine Sache nicht ernst zu nehmen, ganz im Gegenteil. Sie sagt: "Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die Beziehung zwischen mir und meinem Kindern enger und stabiler wird, sobald wir miteinander lachen können. Es ist ja nicht leicht für ein Kind, das neu ins Kinderdorf kommt und sich plötzlich in einer völlig fremden Familie, mit völlig fremden Menschen zurechtfinden muss. Wenn wir miteinander lachen, ist das Eis bald gebrochen, ist sofort Verbindung da. Und es tut gut, den mühsamen, herausfordernden Seiten des Lebens etwas entgegenzusetzen. Es schafft einen gesunden Abstand."
Jeder Tag biete viele Gelegenheiten, die Dinge mit Humor zu nehmen. "Ich empfehle allen Eltern, sie zu nutzen. Das kommt nicht nur den Kindern zugute, sondern auch ihnen selbst."
Monicas größte Fans sind ihre Kinder. Unschwer zu sehen, wie sehr sie an ihrer Mutter hängen, wie vertrauensvoll ihr Umgang mit Monica ist und wie sehr sie diese Momente lieben: Wenn einer mit einer Blödelei anfängt oder eine punktgenaue Pointe setzt und die ganze Familie einsteigt - manchmal, bis ihnen die Tränen kommen.