Maria will endlich rennen!

"Das ist wirklich hart, wenn man so viel liegen muss": Ein armenisches SOS-Kind - Fotos: Katerina Ilievska
Wegen eines angeborenen Hüftschadens konnte Maria nur hinken. Ihre Eltern hatten kein Geld für die aufwändige Operation. Wie viele Kinder in Armenien wuchsen Maria, ihre Schwestern Mariam und Srbouhi und ihr Bruder Serab in Armut auf – bis die Familie zerbrach und niemand mehr für die Kinder da war.
Ihre ganze SOS-Familie begleitet Maria in die Klinik
Im SOS-Kinderdorf Kotayk in Armenien fanden die vier Geschwister bei ihrer SOS-Mutter Zara ein neues Zuhause. Erstmals wurde Maria auch medizinisch behandelt. Der Arzt, der sie untersuchte, war optimistisch: Ja, es bestehen gute Chancen, dass das Mädchen nach einer Operation ganz normal gehen und laufen kann. Aber bis dahin wird es ein weiter Weg sein: eine erste Operation, sechs Monate Genesung, Physiotherapie und dann noch mal eine Operation.
"Ich bleibe brav liegen, weil ich endlich rennen will, wie die anderen Kinder auch!"
Ihre SOS-Mutter Zara und die Geschwister begleiteten Maria, als die Kleine ins Krankenhaus musste. "Die Operation dauerte fünf Stunden", erzählt Zara und ihre Augen werden feucht, wenn sie zurückdenkt. "Das waren die längsten fünf Stunden meines Lebens." Doch die Operation war erfolgreich. Die Ärzte waren sich danach sicher: Maria wird am Ende laufen können.
Maria erholt sich schnell
Zurück im Kinderdorf erholte sich Maria schnell – und ihr wurde langweilig. Denn während der Genesungszeit ist Maria ans Bett gefesselt. "Ich mag es nicht, die ganze Zeit zu liegen", sagt sie und seufzt, wie es nur ein zu Tode gelangweiltes Kind tun kann. "Aber ich weiß, dass ich nicht aufstehen darf, damit alles gut verheilt", fügt sie hinzu und ihre Augen beginnen zu leuchten: "Ich bleibe brav liegen, weil ich endlich rennen will, wie die anderen Kinder auch!" Dann bittet sie ihre Geschwister: "Lasst uns doch was singen!"