Ein Jahr nach dem Beben: Bilder aus Nepal
Wie geht es Familien und Kindern ein Jahr nach der Katastrophe?
2015 nahm die ganze Welt Anteil am Leid der Menschen in Nepal. Tausende verloren damals ihre Familie und ihr gesamtes Hab und Gut. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie und treffen Sie Familien, die sich im Chaos von Nepal wieder ein Stück Hoffnung erkämpfen konnten.
Die beiden Brüder Bipin (10) und Bikas (13) wurden von ihren Eltern verlassen, da sie neue Familien gründeten. Glücklicherweise hat sie deren Onkel aufgenommen – obwohl er bitterarm ist und nach dem Erdbeben sein ganzes Hab und Gut verloren hatte. Damit Bipin und Bikas in die Schule gehen können, übernehmen die SOS-Kinderdörfer die Schulgebühren. Die beiden Jungs sind froh, ein Zuhause zu haben und helfen fleißig im Hof aus, am liebsten mit den Ziegen, die SOS der Familie nach dem Beben schenkte. Wenn ein bisschen Zeit übrig bleibt, spielen die beiden gerne Schach miteinander.
Diese Blechhütte ist das Zuhause von Bipin und Bikas. Darin befindet sich alles, was die Familie besitzt. Vor fünf Tagen ist die Familie gewachsen: Die beiden Brüder haben eine kleine Cousine bekommen. Nun schlafen sie zu fünft mit ihrem Onkel und ihrer Tante und mit dem Säugling in diesem Raum, freuen sich aber schon darauf, bald mit dem kleinen Mädchen zu spielen.
Notdürftige Behausungen sieht man auch ein Jahr nach der Katastrophe leider überall noch. Hier steht unsere Münchner Kollegin Eli vor der Gemeinde Bhimtar. Über 90 Prozent der Häuser sind in dieser Gegend beim Erdbeben eingestürzt.
Auch wenn es für unsere Augen sehr kläglich wirken mag – in Nepal sind die Menschen aktuell dankbar über jede Behausung, die sie vor der Witterung schützt. Die SOS-Kinderdörfer werden 160 Familien in der Gemeinde Bhimtar beim Aufbau ihrer Häuser unterstützen. Das wird allerdings noch etwas dauern. Die Regierung erteilt zurzeit keine Baugenehmigungen und verzögert so den Wiederaufbauprozess. In der Zwischenzeit hilft SOS diesen Familien mit finanziellen Mitteln.
Suzak und Babita wurden von heute auf morgen obdachlos. Sie waren überglücklich, als sie in das Aufbau-Programm der SOS-Kinderdörfer aufgenommen wurden. SOS-Mitarbeiter erarbeiteten mit ihnen einen Plan, in dem genau festgelegt wurde, wie das Geld verwendet werden soll. Babita und Suzak entschieden sich zwei junge Büffel zu kaufen. Denn die Büffel gaben ihnen die Sicherheit, wieder eigenständig zu sein und sogar etwas Geld zur Seite zu legen.
Die Familie von Somraj und Pabina lebt noch heute in dem halb fertig gebauten Haus, das sich Somraj mit den Ersparnissen aus vier Jahren harter Arbeit in Dubai leisten konnte. Nach dem Erdbeben wollte er seine Frau und Kinder nicht mehr alleine lassen und blieb in Bhimtar – ohne Hilfe von außen wäre das aber nicht möglich.
Somraj (28) ist in seinem Heimatdorf Bhimtar geblieben und mit Hilfe von den SOS-Kinderdörfern konnte er sich ein kleines Geschäft mit Hühnern aufbauen. Mit dem eingenommenen Geld baut er nun einen "Meat Shop", mit dem er künftig noch mehr Geld verdienen kann. Dann kann er auch sein Haus zu Ende bauen. Hier präsentiert die Familie stolz ihren neuen Fleischladen.
Die alleinerziehende Mutter Kalpana verlor nach dem Erdbeben ihr Haus und musste monatelang mit ihren drei Kindern in einem Zelt am Rande des Waldes leben. Ihre Tochter Maya hatte schreckliche Angst vor den wilden Tieren, die sie nachts deutlich hörte. Seit November hat SOS dieses kleine Häuschen für die Familie gemietet und dadurch kehrte auch ein Stückchen Normalität zurück – die Kinder können ruhig lernen und Kalpana kann ihre Bambuskörbe flechten, die sie dann später verkauft.
Unsere Kollegin Eli besuchte auch die SOS-Nothilfe-Kita in Bhimtar. Sie ist eine von 25 dieser Einrichtungen, in denen die Kinder nach dem Erdbeben tagsüber betreut werden, während die Eltern arbeiten und versuchen ihre Existenz wieder aufzubauen. Eli war begeistert von den fröhlichen kleinen Nepalesen: „Sie wollten nicht aufhören, mir Kussmünder zuzuwerfen!“
Der kleine Sujal (3) verlor beim Erdbeben in Nepal seine Mutter. Außerdem war sein Bein zerschmettert worden, als sein Elternhaus einstürzte. Seine Tante nahm ihn damals auf, mit finanzieller und psychologischer Hilfe von SOS kann sie sich um Sujal kümmern. Mittlerweile ist er wieder völlig genesen. Unsere Kollegin Eli traf bei ihrem Besuch ein Jahr nach dem Beben einen glücklichen Jungen voller Energie. Dabei freute sich Sujal ganz besonders über ihr Mitbringsel: einen kleinen Fußball.

Ein Teeladen voller Hoffnung
Gita Mali kümmert sich um ihre beiden Enkel, deren Mutter beim Erdbeben starb. SOS unterstützte sie dabei, ihren kleinen Teeladen wieder aufzubauen.

Junge Familien schöpfen Hoffnung
Lesen Sie, wie Babita und Suzak im Rahmen des Aufbau-Programmes der SOS-Kinderdörfer ein Neuanfang nach dem Erdbeben gelingt.

Interview: Wiederaufbau in Nepal
SOS-Mitarbeiterin Elitsa Dincheva berichtet im Interview, wie der Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal vorankommt.

SOS-Kinderdörfer in Nepal
In den zehn SOS-Kinderdörfern im Himalaya-Staat Nepal finden Waisen ein neues Zuhause. Weitere Angebote sind Schulen oder die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer.