"Jeder Kurs macht mich stärker!"

Marija war verzweifelt, als sie sich nach dem Tod ihrer Mutter an das Familienstärkungsprogramm der SOS-Kinderdörfer Nordmazedonien wandte. Wie sie wieder auf die Beine kam – und heute in eine erfolgreiche Zukunft blickt.

"Was hätte Mama in dieser Situation gemacht?" – diese Frage stellt sich Marija bei jeder neuen Herausforderung. Oft wusste die 20-jährige Frau in den vergangenen zwei Jahren nicht einmal, wie es am nächsten Tag für sie und ihren hilfebedürftigen Bruder weitergehen soll. Der Gedanke an ihre verstorbene Mutter, die nie aufgegeben und immer gekämpft hat, gab Marija Kraft – genauso wie die Mitarbeitenden des SOS-Jugendförderprogrammes in Skopje.  

Marja blickt trotz großer Belastungen zuversichtlich in die Zukunft. Fotos: Katerina Ilievska

Sie unterstützten Marija, als sie am Tiefpunkt angekommen war. Sie sprachen ihr Mut zu, ihr Jurastudium nicht aufzugeben, und halfen ihr, einen Job in einer Bank zu finden, der ihr ein regelmäßiges Einkommen sichert. Marija belegte Workshops des SOS-Beschäftigungsfähigkeitsprogramm: "Ich nehme alles mit: Vom Gesprächstraining bis zum Business-Assistenten-Training. Jeder Kurs macht mich stärker!"

Die Berufsberater:innen der SOS-Kinderdörfer stehen Marija mit fachlichem Rat zur Seite und haben immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Heute sagt Marija: "Klar ist es hart, neben dem Job das Studium nicht zu vernachlässigen. Aber ich werde das durchziehen und einen guten Abschluss machen. Mein Traum ist es, später in der Rechtsabteilung meiner Bank zu arbeiten."  

Auch in schwierigen Situationen positiv bleiben 

Die Corona-Pandemie veränderte das Leben von Marija schlagartig. Nachdem einer ihrer Mitarbeiter in der Bank positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste sie zusammen mit ihrem Bruder in Quarantäne. "Alle meine Projekte waren von einem Tag auf den anderen gestoppt, doch es hatte auch etwas Positives. Ich erholte mich von meinem schnellen Lebenstempo, den vielen täglichen Verpflichtungen im Job und im Studium. Ich hatte Zeit für mich und meinen Bruder", berichtet Marija.  

Ihr Bruder, der eine leichte geistige Beeinträchtigung hat, genoss die gemeinsame Zeit zu Hause. "Er liebt es, wenn wir zusammen kochen, Filme schauen oder Brettspiele spielen. Er war froh, dass wir endlich Zeit füreinander hatten. Letztes Jahr hatte ich neben meinem Studium zwei Jobs. Da gab es Zeiten, in denen wir uns tagelang nicht sahen", erzählt die junge Frau.  

Für Marija war die größte Erkenntnis, dass es nichts Wichtigeres gibt als die Menschen, die man liebt. "Wir wissen nicht, wie lange diese Pandemie andauern wird. Aber wir müssen das Beste aus dieser Situation machen und das schätzen, was wir haben. Es werden bessere Zeiten für alle kommen, bis dahin müssen wir positiv bleiben", so Marija. 

Fit für den Arbeitsmarkt – Wie die SOS-Kinderdörfer junge Menschen begleiten

In der "Beschäftigungsfähigkeits-Initiative der SOS-Kinderdörfer" helfen wir jungen Menschen wie Marja, auf dem Arbeitsmarkt möglichst gute Chancen zu haben.

Sie erwerben zusätzliche Kenntnisse und knüpfen Netzwerke. Dies geschieht in Workshops vor Ort, gerade in Pandemiezeiten aber auch über die digitale Plattform YouthLinks. Ortsunabhängig treten junge Menschen hier mit Mentor:innen und Communities in Kontakt und machen Online-Trainings.

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