"Ich möchte, dass Afrika leuchtet"

Wie ein Student in Ghana Kindern das Lernen am Abend mit Solarenergie ermöglichen will

Patrick strahlt, wenn er von seiner Vision erzählt: "Ich möchte, dass Afrika leuchtet." Den ersten Schritt hat der Student, der in einem Kinderdorf in Ghana aufgewachsen ist, geschafft. Er hat ein Solarprojekt gestartet, um Kindern in ländlichen Gegenden abends das Lernen zu ermöglichen.

 

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Der 23-Jährige weiß, wie schwer das Leben in Ghana sein kein. Das westafrikanische Land zählt zu den führenden Ländern in der Region, was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Dennoch leidet ein Drittel der Bevölkerung unter erheblicher Armut, vielen fehlt sogar sauberes Wasser. Patrick wuchs ohne Eltern auf. Seinen Vater lernte er nie kennen, seine Mutter starb, als er noch ein Kind war. Sein Onkel nahm ihn bei sich auf, aber als auch dessen Frau starb, konnte er sich nicht mehr um Patrick kümmern.

Sein Heimatdorf hat Patrick nie vergessen. Als Student baute er zunächst eine Solar-Ladestation. Der nächste Schritt: Solar-Lampen, damit Kinder abends ihre Schularbeiten machen können. Und das ist nur der Anfang. Foto: Africa GreenTec

Mit 11 Jahren kam er in das SOS-Kinderdorf Asiakwa. "Von da an wurde mein Leben besser, auch wenn die erste Zeit herausfordernd war", erzählt der heute 23-Jährige. Vor allem in der Schule tat er sich schwer, schnitt bei jedem Test als Schlechtester ab. Aber auch das ändert sich mit der Hilfe der SOS-Kinderdörfer. Die Highschool schloss er mit Auszeichnung ab und besuchte danach das SOS Hermann Gmeiner International College in Tema.

Mit Auszeichnung: Patrick (2. v. r.) bei seiner Abschlussfeier am SOS Hermann Gmeiner International College in Tema.

Sein Heimatdorf hat Patrick jedoch nie vergessen. Bei einem Besuch während der Ferien kam ihm die Idee für sein Solarprojekt: Er sah, dass die Dorfbewohner Handys hatten, aber kaum Möglichkeiten, sie zu laden.

Mobiltelefon als Geldbeutel

Smartphones bieten nicht nur Zugang zum Internet und öffnen damit einen Zugang zu Information und Bildung. Handys ermöglichen auch mobiles Bezahlen - eine echte Alternative, wenn man kein Bankkonto hat. Daher ist das Mobiltelefon in vielen afrikanischen Ländern zum wichtigsten Zahlungsmittel geworden, selbst in kleinen Läden kann man so vielerorts Lebensmittel oder Kleidung kaufen. Das ist praktisch für die Kund:innen, gut fürs Geschäft und kurbelt die lokale Wirtschaft an - doch es funktioniert nur, wenn der Akku nicht leer ist.

Zurück auf dem College schrieb Patrick einen Businessplan, um eine Solar-Ladestation zu produzieren, und reichte ihn beim Programmdirektor seines SOS-Kinderdorfes ein. "Ich weiß, wie schwer es für die Leute ist, Essen auf den Tisch zu bringen. Mit funktionierenden Handys können sie ihre wirtschaftlichen Aktivitäten verbessern. Ich freute mich sehr, als ich Geld bekam, um Material zu kaufen. Dann habe ich Tutorials auf YouTube angesehen und die Station gebaut", erklärt Patrick.

Motiviert durch seinen Erfolg, setzte er sich ein weiteres Ziel: Solarlicht für Kinder. Denn er erinnerte sich, wie oft er als Kind seine Hausaufgaben nicht machen konnte, weil es abends zu dunkel war.

Lernt fleißig: Ein Junge in Ghana macht Schularbeiten. Mit einer Solar-Lampe geht das auch nach 18 Uhr, wenn die Sonne in Ghana untergeht - Foto: Alea Horst

Empowerment mit Strom, Wasser und Licht

Mittlerweile studiert Patrick Informatik. Mit seiner SOS-Kinderdorf-Familie hat er immer noch engen Kontakt. Und auch auf die Unterstützung der SOS-Kinderdörfer kann er weiterhin zählen. Als eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer weltweit von Patricks Solar-Initiative erfuhr, stellte sie den Kontakt zu dem Start-up Africa GreenTec her.

Strom aus Sonnenenergie: Aufbau eines Solartainers von Africa GreenTec - Foto: Africa GreenTec / Patrick Reimers

Africa GreenTec, ein deutsches Sozialunternehmen, setzt sich für Solarenergie in Afrika ein und will noch in diesem Jahr zusammen mit Patrick und den SOS-Kinderdörfern Ghana ein Pilotprojekt starten: Ein sogenannter "Solartainer" soll die Gemeinde Papramanten mit Solarstrom versorgen und sauberes Wasser produzieren. Dank Patricks Einsatz sollen Familien zudem Solarlampen mieten können. "Wir machen alles, um den Erfolg des Projekts sicherzustellen. Denn dann können wir es auf andere Orte ausdehnen und irgendwann leuchten dann alle Dörfer in Afrika", erklärt Patrick und seine Augen strahlen.

 

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