Frauenpower mit Wirkung

Fünf Münchner Berufsschülerinnen in guter Mission

Was fünf junge Frauen mit Engagement, Teamgeist und sozialem Verantwortungsbewusstsein erreichen können, zeigt das Beispiel von Ricarda George, Nicole Dujic, Azra Gelir, Desy Sari und Magdalena Schmid. Die Berufsschülerinnen der Städtischen Berufsschule für Büromanagement und Industriekaufleute in München haben im Rahmen einer Projektarbeit 1.600 Euro für Bildungsprojekte der SOS-Kinderdörfer weltweit gesammelt und gleichzeitig damit ihre Projektarbeiten mit Bestnote abgeschlossen.

Übergabe der Spendenurkunde mit Magdalena Schmid, Nicole Dujic, Michaela Böhm (Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer weltweit), Ricarda George und Desy Sari (v. l. n. r.).

Soziale Verantwortung als Unterrichtsinhalt

Im Fach "Berufsbezogene Projektarbeit" sollten sich die Schülerinnen eine soziale Organisation auswählen, die sie im Rahmen eines praktischen Projekts unterstützen. Eine Spendensammelaktion war nicht zwingend vorgesehen – auch Hilfe durch eine aktive Mitarbeit wäre möglich gewesen. Doch die fünf Auszubildenden entschieden sich bewusst für eine Spendenaktion zugunsten von Bildung. "Als Auszubildende kennen wir die Bedeutung von Bildung aus eigener Erfahrung. Ein Tipp von Kollegen brachte uns schließlich auf SOS-Kinderdörfer weltweit", erklärt Azra Gelir.

Desy Sari, die selbst aus Indonesien stammt, ergänzt: "Mit unserer Spende kann zum Beispiel eine mobile Bücherei in Indonesien unterstützt oder Schulmaterial für Kinder in Afrika finanziert werden." Azra wird noch konkreter: "Wir können etwa 44 Schulkindern mit unserer Summe Schulbücher und Lernmaterialien ermöglichen. Außerdem können 17 Kinder an einem Computerkurs teilnehmen, und eine Bibliothek könnte drei Monate lang betrieben werden."

Mädchen und Jungen an der Schule der SOS-Kinderdörfer in Bangui, Zentralafrikanische Republik. Bildung gibt Kindern und ihren Familien die Chance auf eine bessere Zukunft.

Bildung als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben

Den jungen Frauen ist bewusst, dass Bildung in Deutschland selbstverständlich ist, in vielen anderen Teilen der Welt jedoch ein unerfüllter Wunsch bleibt. "Viele Kinder haben gar keinen Zugang zu Bildung und dadurch kaum eine Chance, ihre Lebensumstände zu verbessern", so Azra. Dass sie mit ihrer Aktion einen Beitrag leisten konnten, erfüllt sie mit Stolz. Doch der Weg dahin war nicht so einfach. "Ricarda und ich haben viele Organisationen kontaktiert. Manche zeigten wenig Interesse an unserer Aktion", erinnert sich Magdalena. Bei SOS-Kinderdörfer weltweit hingegen stießen sie auf offene Ohren: "Wir erhielten sofort Werbematerial und hatten eine gute Kommunikation." Die örtliche Präsenz der Organisation erleichterte zusätzlich die Durchführung des Projekts.

Drei Aktionen, ein Ziel: Spenden sammeln

Für die Umsetzung standen den Schülerinnen 13 Wochen mit jeweils drei Stunden zur Verfügung. Doch der tatsächliche Aufwand ging weit darüber hinaus. Es wurden Ideen entwickelt, Genehmigungen eingeholt, Flyer gestaltet und Material organisiert. Am Ende sammelten sie auf drei Wegen: mit einer Spendenaktion am Marienplatz in der Innenstadt Münchens, einer Tombola im Unternehmen von Azra sowie einem Aufruf über soziale Netzwerke. "Bei der Tombola im Foyer meines Ausbildungsbetriebs lief es richtig gut", erzählt Azra. "Schon nach 30 Minuten waren fast alle Preise weg." Die Gewinne – Werbegeschenke des Unternehmens – wurden von Kolleginnen und Kollegen bereitgestellt. Auch nach der Aktion erhielten die Schülerinnen viel positives Feedback, besonders von einem Mitarbeiter, dessen Familie selbst seit über 35 Jahren SOS-Kinderdörfer unterstützt.

Herausfordernder gestaltete sich die Aktion am Marienplatz. "Es war anfangs eine Überwindung, fremde Menschen anzusprechen", berichtet Ricarda. Dennoch gab es Erfolgserlebnisse, etwa eine Spenderin, die spontan 50 Euro überwies. Der größte Teil der Spenden kam jedoch über die sozialen Kanäle – Familie, Freunde und Bekannte unterstützten die Aktion sehr gerne und fanden das Engagement der Schülerinnen lobens- und nachahmenswert.

Engagement kennt kein schlechtes Wetter: Die fünf Berufsschülerinnen starteten eine Spendensammelaktion auf dem Marienplatz in München. 

Lernen fürs Leben

Die Spendenaktion war das eine, das andere war für die Schule eine Präsentation sowie einen ausführlichen Projektbericht zu machen. Die Mühe wurde belohnt: Die Gruppe erhielt für alles die Bestnote. Doch das Wichtigste war für alle, dass sie persönlich etwas aus dem Projekt mitnehmen konnten. Magdalena erinnert sich: "Unseren Lehrkräften war es besonders wichtig, dass wir nicht nur an die Note denken, sondern einen echten sozialen Beitrag leisten."

Das haben sie damit, doch die jungen Frauen tun auch sonst viel für die Gemeinschaft. Ricarda engagierte sich ehrenamtlich im Kinderturnen, Azra war in einem Kinder- und Jugendtreff aktiv, Desy hat während der Flüchtlingskrise am Münchner Hauptbahnhof Essen ausgegeben, Magdalena hilft bei der Wasserwacht und Nicole absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Pflegeheim. Die Aktion für SOS-Kinderdörfer war eine weitere Etappe ihres Engagements.

"Ich habe gelernt, wie viele kleine Beträge am Ende Großes bewirken können. Es ist ein gutes Gefühl, gemeinsam etwas bewegt zu haben."

Azra und Ricarda

Fazit: Jedes Engagement zählt

Das Projekt wird Spuren hinterlassen – bei den fünf jungen Frauen, in ihrem Bekanntenkreis und bei jenen Kindern, die Zugang zu Bildung erhalten. Es zeigt: Engagement beginnt oft im Kleinen – doch mit Teamgeist, Mut und Herz kann daraus etwas Großes entstehen.

Wir bedanken uns herzlich für das Engagement!

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