Kap Verde: Alleinerziehende Mütter stärken

Nicht weit von den paradiesischen Stränden und luxuriösen Hotelanlagen der Insel São Vicente führen alleinerziehende Mütter einen verzweifelten Kampf gegen Hunger und Armut. Mit Ihrer Unterstützung können wir den Familien helfen: Mit speziellen Ausbildungs- und Betreuungsprogrammen fördern wir Mütter, ihr Einkommen aufzubessern.

Schlecht bezahlte Gelegenheitsjobs, kein fließendes Wasser, keine Kinderbetreuung: Die meist alleinerziehenden Frauen in Mindelo kämpfen jeden Tag ums Überleben. Foto: Alea Horst

Straßenverkäuferinnen, Fischhändlerinnen oder Haushaltshilfen: Das sind die Jobs einer alleinerziehenden Mutter in Mindelo, der Hauptstadt der Insel São Vicente. Doch das, was sie verdienen, reicht bei weitem nicht, um eine Familie zu ernähren. Deshalb haben die SOS-Kinderdörfer gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein Förderprojekt aufgesetzt für 200 Familien mit 555 Kindern. Ein Großteil der teilnehmenden Eltern – 90 Prozent – sind alleinerziehende Mütter. Die Familien leben meist in einfachen Blechhütten ohne Leitungswasser, Sanitäranlagen oder Strom. In manchen Fällen treibt die extreme Armut die Mütter sogar in die Prostitution.

Mühsam und schlecht bezahlt: Sophia läuft täglich zwei Stunden, um zu ihrer Arbeitsstelle an der Wasserausgabe zu gelangen. Foto: Alea Horst

Eine der alleinerziehenden Frauen, die am Projekt teilnehmen, ist Sophia: Sie hat ein paar Schweine und Hühner und arbeitet täglich in einer Wasserausgabestelle, denn in den Gemeinden gibt es kein fließendes Wasser. Sophia leitet zudem eine Nachbarschafts-Organisation, die für die Belange des Viertels eintreten. Daher ist sie ein Vorbild für viele Frauen im Viertel, aber die Sorgen um die Zukunft ihrer drei Kinder haben sie in der Vergangenheit oft aufgefressen.

Ihre kleine Tochter hat sie auf den über einstündigen Fußmärschen zur Wasserausgabestelle immer mitgenommen – Sophia kann sich einen Kindergarten nicht leisten. Die 6-Jährige spielte dort im Schmutz, bis Sophia den Laden schloss. So geht es sehr vielen Frauen in der Gemeinde: Während die Frauen arbeiten, spielen ihre Kinder nach der Schule ungeschützt und unversorgt auf der Straße.

Starke Mütter – starke Kinder

Um diese Probleme nachhaltig zu lösen, stärkt das Projekt der SOS-Kinderdörfer und des BMZ die Mütter in ihren elterlichen und beruflichen Fähigkeiten. Das Ziel ist, dass die Familien liebevoll ihre Kinder begleiten und einer stabilen ertragreichen Tätigkeit nachgehen können.

So helfen wir den vorwiegend alleinerziehenden Müttern konkret:

  • Psychologische Betreuung: Die Mütter sind durch ihre Notlage und häufig eigene Gewalterfahrungen in einer permanenten Stresssituation. Eine Psychologin betreut die Mütter, damit sie neuen Lebensmut fassen können.
  • Pädagogische Beratung und Eltern-Kurse: Die Mütter wissen meist wenig über die Folgen psychischer Gewalt und körperlicher Bestrafung. Sozialarbeiter:innen beraten die Mütter und schulen sie in den Bereichen elterliche Fähigkeiten und der Bedeutung von Kinderrechten und gewaltfreier Erziehungsmethoden.
    Alleinerziehende Mütter in Mindelo lernen, wie sie selbst Seife herstellen und gewinnbringend verkaufen können. Foto: Alea Horst
  • Ausbildung, Startfinanzierung und Coaching für Kleinunternehmerinnen: Die Frauen, die ein Mikrounternehmen gründen möchten, können sich in einem von drei erfolgsversprechenden Tätigkeitsfeldern ausbilden lassen: Herstellung von Naturseifen, landwirtschaftliche Anbautechniken oder Lebensmittelverarbeitung. Ihnen werden zudem grundlegende Kenntnisse zur Unternehmensgründung vermittelt und sie erhalten eine konditionsgebundene Anschubfinanzierung, um ihr eigenes erfolgreiches Kleinunternehmen aufzubauen. Im Anschluss an die Ausbildung erhalten diese Frauen über 12 Monate ein engmaschiges Coaching und Mentoring von lokalen Expert:innen.
  • Berufsberatung: Projektteilnehmende Frauen, die sich gegen den Weg in die Selbständigkeit entscheiden, erhalten eine individuelle Berufsberatung und werden bei der Jobsuche unterstützt.
  • Kinderbetreuung und -förderung: Während die Frauen sich weiterbilden, werden ihre Kinder im Sozialzentrum der SOS-Kinderdörfer betreut, können Hausaufgaben machen, Sport treiben und sind in dieser Zeit gut versorgt. Erfahren Sie mehr in unserer Bildergalerie.

Bildergalerie: Ein Tag im Sozialzentrum der SOS-Kinderdörfer in Mindelo

Seit Sophia am Hilfsprojekt der SOS-Kinderdörfer teilnimmt, schöpft sie neue Zuversicht. Im Sozialzentrum kann sie ihre Tochter im Kindergarten betreuen lassen. Sie selbst nimmt Kurse zur Seifenherstellung – diese liebevoll gestalteten Naturseifen kann sie später an Tourist:innen verkaufen, um weitere Einkünfte zu erzielen.

Sozialarbeiter:innen der SOS-Kinderdörfer nehmen zudem an den Sitzungen von Sophias Nachbarschafts-Organisation teil, um auf die Probleme der Frauen eingehen zu können. Das macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die gesamte Gemeinde.

Sophia kann sich und ihre Kinder nun gut versorgen. Foto: Alea Horst

Helfen Sie uns dabei, mehr Frauen wie Sophia eine Perspektive zu geben! Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt – Ihre Spende wirkt dabei vierfach!

 

Helfen Sie nachhaltig!

Geben Sie Kindern, Jugendlichen und Familien die Chance auf eine bessere Zukunft. Ihre Spende wird durch öffentliche Partner vervierfacht.

 

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