Antony ist alleinerziehender Vater. Er gibt alles, um ein guter Vater für seine beiden Kinder Wangari (3) und Njuguna (2) zu sein: nicht nur, indem er für ihre Ernährung und Sicherheit sorgt, sondern auch, indem er Zeit mit ihnen verbringt, während sie aufwachsen. Die kleine Familie lebt in KCC, einem einkommensschwachen Viertel in Kenias Hauptstadt Nairobi. Die Mutter der beiden Kinder hat die Familie verlassen, als das jüngste Kind erst vier Monate alt war.
"Seit eineinhalb Jahren lebe ich alleine mit meinen beiden Kindern", sagt der 45-Jährige. "Es war harte Arbeit, sehr harte Arbeit, aber es wird nun ein wenig leichter, weil die Kinder größer sind. Wir haben das Alter hinter uns gebracht, in denen die Kinder am fragilsten sind."
Umzug ins Armenviertel
Antony ist Schuhmacher, kleine Geschäfte wie seines prägen die Straßen des Viertels. Während Antony arbeitet spielen seine Kinder in der Nähe, Wangari hilft, die Schuhe ordentlich auf die Verkaufsplane zu stellen. Die Corona-Pandemie hat die Geschäfte stark beeinträchtigt, er macht sich Sorgen, wie er seine Familie ernähren soll und schafft es kaum. "Manchmal verdiene ich tagelang keinen einzigen Cent", sagt Antony. Vor der Pandemie liefen seine Geschäfte gut, doch dann begannen die Menschen, ihr Geld für das Nötigste auszugeben. "Früher haben wir in einem größeren Haus gewohnt, dort hatten wir mehrere Sofas, einen Gasherd – aber ich musste das alles verkaufen um Essen zu bekommen." Irgendwann mussten sie in das kleine Haus umziehen, das nur ein Zimmer und keine Fenster hat.
Alleinerziehender Vater: ein Unikat
Die Lage der kleinen Familie ist sehr schwer, doch Antony will seine Kinder gut und selbstständig aufziehen. Ein Unikat in der Nachbarschaft, denn die meisten Familien werden von Frauen geleitet. Seine Nachbar:innen sind zwar von seiner Entscheidung beeindruckt, raten ihm aber, seinen Sohn und seine Tochter in ein Kinderheim zu geben, da er nicht arbeiten kann, wenn er sich um sie kümmert.
"Ich sage ihnen immer wieder, dass ich das nicht kann", sagt Antony. "Ich möchte meine eigenen Kinder selbst großziehen, bis sie erwachsen sind. Ich genieße die Zeit mit ihnen sehr. Wir haben manchmal wenig Essen, aber meine Kinder sind zufrieden mit dem, was wir haben und das macht mich glücklich." Antony will nicht, dass seine Kinder getrennt von ihm aufwachsen – und dafür braucht er Unterstützung, um seinen Wunsch nach einer guten Zukunft erfüllen und seinen Kindern ein besseres Umfeld ermöglichen zu können. Das Familienstärkungsprogramm der SOS-Kinderdörfer gibt ihm genau diese Unterstützung, denn so können die Kinder bei ihrem Vater aufwachsen.
Immer für seine Kinder da
Antony gibt alles, damit seine Kinder es einmal besser haben: "Ich will, dass meine Kinder ein gutes Leben haben und dass sie eine gute Bildung bekommen. Das würde mich sehr glücklich machen. In dieser Nachbarschaft landen Kinder, die nicht in die Schule gehen, irgendwann auf der Straße – und das soll meinen Kindern nicht passieren! Ich liebe meine Kinder und habe mich dafür entschieden, alleine für sie zu sorgen, damit sie mit dem Wissen aufwachsen können, dass ich immer für sie da bin."