Neue Männlichkeit
In Peru erfinden sich Männer in Workshops neu – und werden bessere Väter
In vielen Familien in Peru ist es immer noch so, dass die Väter Hauptverdiener sind, viel Stress haben, erschöpft nach Hause kommen – oder manchmal auch sagen: Erziehung ist Frauensache. Viele Väter haben auch selbst nie gelernt, dass es wichtig ist, Gefühle auszudrücken und über Probleme zu reden: Gewalt oder Desinteresse sind oftmals die einzige Möglichkeit für sie, damit umzugehen.
Um das zu ändern, haben die SOS-Kinderdörfer in Peru einen Plan: Sie wollen Männer unterstützen, bessere und aktivere Väter zu werden. Gerade in traditionell geprägten Kulturen sind die Rollenbilder noch sehr starr aufgeteilt. In verschiedenen Programmen und Projekten arbeiten Mitarbeiter:innen der SOS-Kinderdörfer Peru vor Ort mit Männergruppen zusammen.
Wie Luis ein neues Väterbild bekam
Luis ist 46 Jahre alt, lebt in der Provinz Huancayo in Peru, er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet als Hilfspädagoge in einer Bildungseinrichtung. „Früher habe ich nicht viel im Haushalt dazu geholfen“, sagt er. Das habe sich seit den Workshops, die er mit anderen Männern besucht hat, geändert. Er putzt das Haus, wäscht Wäsche und hilft seinen Kindern bei den Hausaufgaben.
"Durch die Workshops haben wir alle über die wirkliche Rolle von Männern im Haushalt gelernt: Wir denken oft, dass wir nur arbeiten gehen und das Geld nach Hause bringen müssen – die restliche Verantwortung überlassen wir den Frauen. Das sollte so nicht sein.