Der 25-jährige Ljupcho aus Skopje wuchs nach einer Odyssee in verschiedenen staatlichen Einrichtungen auf, ehe er ins SOS-Kinderdorf aufgenommen wurde. Heute ist er selbst Vater und Pflegevater: Er will seinem Sohn und andere Kindern ein besseres Leben ermöglichen.
Glucksend lacht der kleine Vedran auf den Schultern seines Vaters. Die beiden genießen das gemeinsame Herumtollen. Dass er seinem Sohn so viel Liebe und Sicherheit geben kann, macht Ljupcho glücklich. Er weiß, wie wichtig das ist, waren seine ersten Lebensjahre doch geprägt von Mangel und Unsicherheit. Seine Mutter konnte nicht für ihn sorgen. Ljupcho war noch sehr klein, als er ins staatliche Waisenhaus kam. Seine Odyssee durch die unterschiedlichen Einrichtungen bezeichnet er heute als absoluten Albtraum.
Als Pflegevater etwas zurückgeben
Mit acht Jahren fand er im SOS-Kinderdorf Skopje erstmals ein echtes Zuhause. "Es ist der Wahnsinn, was meine SOS-Kinderdorfmama dann alles wieder gut gemacht hat", erinnert er sich. Sie ist ein echtes Vorbild für den jungen Vater – und ein Ansporn. Denn er und seine Frau wollen sich selbst um Kinder in Not kümmern. Das junge Paar hat kürzlich eine Ausbildung als Pflegeeltern im Rahmen des Ausbildungsprogramms der SOS-Kinderdörfer in Nordmazedonien gemacht.
Natürlich identifiziert sich Ljupcho stark mit vernachlässigten Kindern. Aber er hat bei der Ausbildung auch gelernt, wie man professionellen Abstand hält und trotzdem ganz da ist. Denn da sein und etwas zurückgeben, das ist ihm wichtig.
Da er selbst ohne Eltern aufwuchs, möchte er heute als Vater auch ein Vorbild für Kinder sein, die genau wie er einen schwierigen Start ins Leben hatten.